Düsseldorf. Das Düsseldorfer Hotel Breidenbacher Hof hat seit Mitte Mai einen eigenen Gemüsegarten. Die Ernte wird auch gekocht – aber nicht für die Gäste.

Ein erfahrener Gärtner ist Lenn Gabriel nicht. „Vielleicht habe ich bei meinen Eltern mal ein, zwei Tomatensträucher gepflanzt“ – mit Kopfsalat, Kohlrabi und Co. hat er aber bisher kaum Erfahrungen gemacht. Im Arbeitsalltag trägt der 20-Jährige wohl eher ein hoch geknöpftes, weißes Hemd – er ist Koch-Azubi im Hotel und Restaurant Breidenbacher Hof. Heute treffen wir den Düsseldorfer in einem lässigen grauen Pullover und in Jeans. Er steht inmitten des neuen Gemüsegartens in Hamm – seit Mitte Mai gehört das Säen und Ernten zu seinem Alltag dazu.

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„Der Gemüsegarten ist Teil unseres Nachhaltigkeitsprojekts“, erklärt Philipp Ferber, Küchendirektor des Breidenbacher Hofs, der sich zum Gespräch mit uns für Gummistiefel entschieden hat. „Wir haben eigene Milch-Kühe, eine Hühner-WG und arbeiten eng mit den regionalen Landwirten zusammen. Der eigene Gemüsegarten hat nun noch gefehlt“, sagt Ferber. Lange habe die Suche nach dem passenden Feld gedauert – nun hat das Luxus-Hotel einen eigenen kleinen Miet-Gemüsegarten.

Luxushotel Breidenbacher Hof: Eigenes Gemüsebeet auf 360 Quadratmetern

Auf einer Gesamtfläche von etwa 360 Quadratmetern werden unter anderem Salat, Rote Beete, Kohlrabi, Sellerie, Kartoffeln, Zwiebeln und nun auch Kräuter gehegt und gepflegt. „Farm-to-Table“ nennt sich das Konzept, dem sich das 5-Sterne-Luxushotel verschrieben hat. Das, was auf dem Feld geerntet wird, wird also auch in der Küche zubereitet.

Breidenbacher Gemüsegarten ist Teil von „Meine Ernte“

Der „Breidenbacher Gemüsegarten“ finanziert sich durch eine Saisonmiete, welche die Pflanzung, Bewässerung, Gerätschaften und den Ertrag für den Zeitraum von Mai bis Ende Oktober abdeckt. Die Pflege und Versorgung der Pflanzen wird bei wöchentlichen Diensten und Besuchen von den Azubis des „The Duchy“ übernommen. Der Gemüsegarten ist Teil des Mietgartenkonzepts „Meine Ernte“.

In erster Linie profitieren jedoch nicht die hochkarätigen Gäste – Bruce Springsteen oder Harry Styles waren schon zu Gast – von dem Gemüsebeet. Genutzt wird die Ernte vor allem in der Mitarbeiterkantine „Schmatz“. „Aber das Gemüse oder die Kräuter, die übrig bleiben, verwenden wir dann auch in der Hotelküche, von dem Rosmarin haben wir so viel, dass wir ihn in der Mitarbeiterkantine gar nicht verbrauchen könnten“, fügt Lenn Gabriel hinzu. Weggeschmissen wird hier also nichts.

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Besonderes Nachhaltigkeitsprojekt: Breidenbacher Hof setzt auf regionale Produkte

„Wir legen das Projekt Gemüsebeet in die Hände unserer Azubis“, erklärt Philipp Ferber. Und Lenn Gabriel, der das Projekt mit einem weiteren Auszubildenden anführt, scheint Gefallen an dem Werkeln in der Natur gefunden zu haben: „Es macht richtig Spaß. Man lernt von Anfang an, mit den Produkten zu arbeiten“, sagt der 20-Jährige, der seine Lehre im Herbst 2023 begonnen hat.

Lenn Gabriel (20) ist Koch-Azubi im Düsseldorfer Nobel-Hotel Breidenbacher Hof.
Lenn Gabriel (20) ist Koch-Azubi im Düsseldorfer Nobel-Hotel Breidenbacher Hof. © NRZ | Anna Schlichting

Eine Woche lang war er bereits auf einem Lammhof. „Die Azubis lernen bei uns innerhalb ihrer Ausbildung jeweils sechs Betriebe kennen und müssen dort eine Woche lang jeweils mitarbeiten“, erklärt der Küchendirektor. Sieben Azubis arbeiten derzeit in der Küche des Breidenbacher Hofs. „Mit dem Projekt lernen sie die Prozesse näher kennen und erleben die Arbeit mit den Produkten von Anfang an hautnah mit“, erklärt Ferber.

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Breidenbacher Hof Düsseldorf: Gemüsegarten soll Work-Life-Balance fördern

Das neue Gemüsebeet steht jedoch nicht nur ausschließlich den Azubis zur Verfügung, auch alle anderen Mitarbeiter des Nobel-Hotels können mitmachen: „Wir möchten jedem Mitarbeiter ein Mitwirken an dem Projekt ermöglichen – sei es beim Verweilen auf der garteneigenen Bank mit Kollegen oder der Unterstützung bei der Pflege des Gartens“, sagt der Küchendirektor.

„Wir sind uns sicher, dass dieses Projekt zur Verbesserung unserer Produkte beiträgt und unserer Mitarbeiter ermutigt, sich noch stärker mit unserem gemeinsamen Ziel – einer nachhaltigen Zukunft – zu identifizieren.“ Das Projekt solle außerdem die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden im Breidenbacher Hof fördern. Für Lenn Gabriel hat sich das Projekt schon gelohnt – und in ein paar Tagen soll es weitergehen: „Am Wochenende müssen die Salatköpfe dringend geerntet werden“, sagt der 20-Jährige und zeigt auf das Gemüse, das schon weit aus der Erde sprießt.