Düsseldorf. Der verlängerte Lockdown macht den Betrieben das Leben schwer. Viele kritisieren, dass staatliche Hilfen noch nicht geflossen seien.
Angesichts des verlängerten Lockdowns ist auch bei den Hotel- und Gaststättenbetrieben in Düsseldorf das Aufstöhnen groß. Zwar hat man dort Verständnis dafür, dass die Gesundheit vorgeht, dennoch gibt es auch viel Kritik.
So warten viele Betriebe noch auf die Gelder aus der staatlichen Unterstützung. Catherine Bouchon, Sprecherin der Lindner Unternehmensgruppe zu der unter anderem die „me and all“-Hotels und das Congress Hotel in Düsseldorf gehören, kann das nur bestätigen. „Da hat sich die Lage noch nicht geändert, wir warten noch auf die Gelder.“ Nichtsdestotrotz plane man weiter an den neuen Eröffnungen, die kommen sollen, wie für Düsseldorf etwa in Oberkassel. „Wir arbeiten einfach weiter an dem, was wir machen können“, so Bouchon. Auch überlege man, wie man kleinere Veranstaltungen durchführen kann, etwa in einer Hybridform.
Dankbar für staatliche Hilfen
Wilfried Meuser ist Geschäftsführer der Hotels Sir Astor, Windsor und Lady Astor. Seine Hotels seien zwar noch geöffnet, aber nur für Geschäftsreisende. „Das sind aber auch nur einige wenige“, so Meuser. An den Wochenende sind die Hotels geschlossen, weil es sich einfach nicht lohnt. „Viele Firmen haben ihre Mitarbeiter angehalten im Homeoffice zu bleiben.“
Zudem sei man ein „Mode-Hotel“. „Zu uns kommen viele aus dem Einzelhandel. Das fällt aber gerade alles weg“, so Meuser. Da Veranstaltungen auch bis Ende April storniert sind, gibt es einen enormen Einbruch bei den Belegungszahlen. Umso mehr froh ist er über die staatlichen Hilfen. „Wir sind da sehr dankbar für, wo gibt es das sonst, dass der Staat so einspringt?“
Dass es vielleicht mal etwas länger dauere, sei der Ausnahmesituation geschuldet, in der sich alle befinden. Dafür habe er Verständnis. Zudem sei er als Unternehmer auch selbst für seinen Betrieb verantwortlich. „Ich muss mich auch schon selbst drum kümmern. Aber ich glaube an den Betrieb und die Mitarbeiter kämpfen mit mir“, so Meuser. Daher sei er hoffnungsvoll, dass er die Hotels und die Arbeitsplätze retten kann.
Verzweiflung bei den Wirten in Düsseldorf
Momentan keine Hoffnung habe man in der Altstadt, dort stehen die ganzen Kneipen still, so Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadt-Wirte. Auch dort moniert man, dass die Novemberhilfen noch nicht geflossen seien „und wir haben schon Januar“. Außerdem kritisiert sie, dass sie noch nicht von der Politik gehört habe, wie man die Betriebe wieder ans Laufen bekommen möchte.
Auch Giuseppe Saitta, Vorsitzender des Düsseldorfer Ortsverbands des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), spricht von ausbleibenden Hilfen. „Die Verzweiflung bei den Wirten ist groß.“ Die Liquidität werde immer weniger, viele könnten weder Miete noch ihre Mitarbeiter bezahlen. Die Auszahlungen seien einfach „nicht gut organsiert“, so Saitta. Gleichzeitig verzweifeln viele daran, dass ein Ende nicht abzusehen ist. Er selbst glaubt auch nicht daran, dass die Betriebe vor Februar öffnen. „Die Hoffnung liegt jetzt auf März“, so Saitta.
Pläne und Perspektiven für Einzelhandel fehlen
Für den Handelsverband NRW mit Sitz in Düsseldorf kommen die neuen Verschärfungen und der weitere Lockdown ebenfalls nicht überraschend. Das Hauptproblem für den Einzelhandel sei aber weiterhin, dass Gelder nicht ankommen. „Die konkrete Hilfe fehlt“, sagt eine Sprecherin. Gleichzeitig fehlen Pläne und Perspektiven für eine Wiedereröffnung. „Es müssen Waren bestellt, Marketingmaßnahmen gestartet werden. Das Ostergeschäft ist auch nicht mehr weit“, so die Sprecherin weiter.