Düsseldorf. Nur etwa 20 Prozent der üblichen Besucherströme waren am Wochenende unterwegs. Handelsverband NRW zieht nüchterne Bilanz für Düsseldorf.
Für die meisten Einzelhändler ist im Rheinland der diesjährige 4. Adventssamstag in nie gekannter Art und Weise verlaufen: Knapp 80 Prozent der vom Handelsverband NRW befragten Einzelhändler mussten infolge des Lockdowns am vergangen Mittwoch den regulären Verkauf im Geschäft einstellen. Auch für Düsseldorf sind die Zahlen recht ähnlich. So spricht Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW, von einer Kundenfrequenz von gerade mal 20 Prozent in Düsseldorf, in der Altstadt ist es einen Hauch besser mit rund 22 Prozent.
Händler bieten Abholservice an
Dennoch versuchen die Einzelhändler alles mitzunehmen, was möglich ist, so Achten weiter. „Viele bieten einen Lieferservice oder eine Abholung nach vorheriger Bestellung an.“ Dieser Abholservice „lindert die Schmerzen zumindest ein bisschen, die der Handel coronabedingt hat“. Es sei jedoch überhaupt nicht vergleichbar mit dem Einkaufsverhalten der letzten Jahre.
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Der Einzelhandel möchte aber durch das „click and collect“-Angebot zumindest die Nabelschnur zu den Kunden bewahren. So ist daher in Düsseldorf der überwiegende Anteil (83 Prozent) der Händler für die Kunden erreichbar und versucht, Kundenwünsche zu befriedigen sowie dringend benötigte Umsätze zu retten. „Schon im ersten Lockdown haben viele Einzelhändler ihre Konzepte optimiert, die Verbindung zum Kunden trotz geschlossener Ladentüre zu halten. Ob telefonische Bestellungen, Social Media-Aktivitäten, Online Bestellungen – jeder Kanal wird genutzt, um Waren für die Kundschaft zu versenden, individuell auszuliefern oder zur Abholung bereitzustellen“, beschreibt Achten die zahlreichen Aktivitäten. „Warteschlangen vor den geschlossenen Geschäften konnten aber nirgendwo beobachtet werden.“
40 Prozent des Vorjahresumsatz bei der Hälfte der Händler
Trotz all der Bemühungen seien die Umsätze jedoch niedrig. „Nur knapp die Hälfte unserer Umfrageteilnehmer hat es geschafft, mehr als 40 Prozent des Vorjahresumsatzes sowohl im Wochenverlauf als auch am vierten Adventssamstag zu erzielen“, zieht Achten das ernüchternde Fazit.
Der Verband appelliert an alle Kunden, Liefer- und Abholangebote des vom Lockdown betroffenen Handels zu nutzen und so die arg gebeutelten Geschäfte zu unterstützen. Der Appell komme auch an, meint Achten. „Es ist schon in den Köpfen der Menschen drin, dass sie die lokalen Einzelhändler unterstützen. Das hat sich auch noch mal verstärkt.“ Viele Menschen kaufen so zum Beispiel einfach Gutscheine. Auch damit wird dem Handel geholfen.
Im weiterhin geöffneten Einzelhandel, etwa bei Lebensmitteln und Drogeriewaren, sei hingegen die Umsatzentwicklung ganz überwiegend positiv im Vergleich zum Vergleichszeitraum – dennoch seien auch dort die Kundenströme gut bewältig worden, resümiert Achten.