Düsseldorf. Die Altstadt-Wirte in Düsseldorf klagen gegen die Corona-Maßnahme der Sperrstunde. Die Schließung um 23 Uhr sei in riesiger finanzieller Verlust.

Um 23 Uhr ist ist Schluss: In Düsseldorf mussten am Samstagabend erstmals Restaurants, Bars, Kneipen und Brauereien schließen. Die Corona-Maßnahme soll dabei helfen, die steigende Zahl der Neuinfektionen einzudämmen.

Gegen die Sperrstunde regt sich Widerstand: Ein Düsseldorfer Gastronom will mithilfe des Branchenverbands Dehoga vor dem Oberverwaltungsgericht Münster die NRW-weite Sperrstunde in besonders von Corona betroffenen Regionen kippen. Ein entsprechender Eilantrag und eine Klage sollen voraussichtlich noch am Montag eingereicht werden, sagte der Geschäftsführer der Dehoga Nordrhein, Thomas Kolaric, der Deutschen Presse-Agentur.

Laut Kolaric wird der gleiche Bar-Betreiber als Kläger auftreten, der vergangene Woche bereits einen Eilantrag gegen die Düsseldorfer Sperrstunde vor dem dortigen Verwaltungsgericht eingereicht hatte. Dort werde man zu „99,9 Prozent“ gar nicht mehr über diesen Antrag entscheiden, so ein Gerichtssprecher am Montag. Schließlich gebe es jetzt die NRW-weite Regelung, die die Düsseldorfer Sperrstunde - die noch bei 1 Uhr lag - obsolet gemacht habe.

Altstadt-Wirtin bezeichnet die Sperrstunde in Düsseldorf als „schrecklich“

Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadt-Wirte und Betreiberin der Party-Kneipe „Knoten“, bestätigt am Montag auf NRZ-Anfrage die eingereichte Klage. „Wir klagen aktuell gegen die Allgemeinverfügung der Stadt Düsseldorf beim Verwaltungsgericht, ein Urteil erwarten wir in den nächsten beiden Tagen“, erklärt sie. „Ebenso reichen wir Normenkontroll-Klage gegen das Land NRW vor dem Oberverwaltungsgericht Münster ein, dies wird im Laufe des Nachmittags geschehen, eine Entscheidung wird im Laufe der nächsten Woche erwartet.“

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Die Sperrstunde am Samstag bezeichnet Fiedler als „schrecklich“. „Es ist nicht einzusehen, warum Menschen, die sich an die geltenden AHA-Regeln halten, in ihrem Freizeitverhalten dermaßen eingeschränkt werden, dass der Staat meint, sie ins Bett schicken zu müssen“, sagt sie. Die Altstadt-Wirtin ist überzeugt, dass ein Rückzug ins private Umfeld die Infektionszahlen weiter befeuern wird.

Sperrstunde für die Gastronomie: Ein finanzieller Verlust

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Auch finanziell sei die Sperrstunde für die Gastronomie in Düsseldorf eine Katastrophe. Am Beispiel ihrer Kneipe „Knoten“ rechnet Fiedler vor, dass sie am vergangenen Samstag rund 50 Prozent Umsatzverlust im Vergleich zum vorherigen Samstag zu verbuchen hat. Und: „Im Vergleich zu einem normalen Samstag in nicht Corona-Zeiten hatten wir am letzten Samstag 20 Prozent des Umsatzes.“ (mit dpa)