Hünxe. Die Firma Nottenkämper möchte auf einem weiteren Gebiet Ton abbauen und das Gebiet später als Deponie verfüllen. So sehen die Pläne aus.
Der Ton aus Gartrop ist immer noch ein beliebter Rohstoff. Die Firma Nottenkämper plant daher, eine weitere Fläche für den Abbau des beliebten Gutes zu nutzen. Diese soll dann später als Deponie wieder verfüllt werden. Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz stellten Nottenkämper-Geschäftsführer Thomas Eckerth und Planer Wolfgang Kerstan das Projekt vor.
Die Planung läuft dabei auf einer der bisherigen „Reserveflächen“ vor Ort, die ohnehin für den Tonabbau vorgesehen waren. Unter dem Namen „Deponie Buchenallee“ soll westlich neben der Deponie Eichenweg das neue Abbaugebiet und spätere Deponiegelände entstehen.
Tonabbau und Deponie auf 23 Hektar Fläche
Die 23 Hektar große Fläche – was etwa 32 Fußballfeldern oder dem Vierfachen der Ausstellungsfläche des Louvres entspricht – würde sich dann trapezförmig neben der aktuellen Deponie erstrecken und direkt westlich an diese anschließen. Sie wäre dann im Süden durch die Eichenallee, im Norden durch die Fortführung der Buchenallee als Forstweg und im Westen durch einen Forstweg begrenzt.
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Um das Projekt umsetzen zu können, ist allerdings eine Änderung des Flächennutzungsplans und des Regionalplans notwendig. „Im Regionalplan ist eine andere Fläche vorgesehen“, erklärte Planer Wolfgang Kerstan. Die eigentlich vorgesehene „Reservefläche“ würde im Norden der Deponiefläche „Eichenweg“ starten und dann mit einer geschwungenen Grenze in Richtung Westen neben der Deponie nach Süden verlaufen.
Änderung des Regionalplans notwendig
Ein starker Kontrast zur Nottenkämper-Planung mit klaren, geraden Linien. Der Grund für die bisher im Regionalplan vorgesehene, kurvige Fläche: der Mindestabstand von 300 Metern zum Fauna-Flora-Habitat (kurz FFH) Gebiet Steinbach im Westen. „Das ist ein Automatismus“, erklärt Wolfgang Kerstan. Man sei in dieser Hinsicht schon in Vorgesprächen und habe positive Signale bekommen.
Auch, weil die abgeänderte Planung wahrscheinlich den Zielen des Regionalplans entspricht: „Die Volumen- und Flächenoptimierung ist Ziel des Regionalplans“, erklärte Wolfgang Kerstan. Nottenkämper-Geschäftsführer Thomas Eckerth ergänzte, dass man schließlich auf eine Fläche verzichte, um eine kleinere Fläche in Beschlag zu nehmen, dabei ein Waldgebiet erhalte und zudem eine hundertprozentige Abbaueffizienz auf der nun geplanten Fläche erreichen könnte. „Es sind praktische Gründe, die dafür sprechen, die Flächen zu tauschen.“
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Sowohl der EBH-Fraktionsvorsitzende Ralf Lange als auch der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Werner Schulte äußerten Bedenken, was eine Flächenänderung beim Regionalverband Ruhr angehe, der für den Regionalplan zuständig ist. „Was ist, wenn der RVR nein sagt?“, fragte Schulte. Gisela Lehmkuhl, Leiterin des Bauamts im Hünxer Rathaus, betonte daraufhin, dass man den bisherigen Gesprächen nach zu urteilen bei der Bezirksregierung in dieser speziellen Planänderung kein Hindernis sehe.
Sicherheit beim Thema Grundwasser
Ernst Daubenspeck (CDU) wollte wissen, ob man im neuen Gebiet auch tiefer graben werde als beim bisherigen Tonabbau. Ganz genau konnten das Wolfgang Kristan und Thomas Eckerth noch nicht sagen, weil die Abbautiefe davon abhängig sei, in welcher Tiefe das Grundwasser liege. Über diesem müsse man nämlich eine vier bis fünf Meter dicke Tonschicht erhalten, damit kein Sickerwasser entsteht.
„Wir haben da ein eigenes interesse, eine größtmögliche Sicherheit zu erreichen“, betonte Nottenkämper-Geschäftsführer Thomas Eckerth. Bisher rechnet man damit, dass man für den neuen Abbau etwa ein bis zwei Meter tiefer gehen kann, als bei der Deponie Eichenallee. „Wir werden das natürlich optimieren“, erkärte Eckerth.
So stimmten die Lokalpolitiker ab
Die Hünxer Politik votierte mehrheitlich dafür, die Aufstellung und Durchführung einer Änderung des Flächennutzungsplans im Sinne der Planung der Firma Nottenkämper zu beschließen. Lediglich die EBH-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung. Bis der Tonabbau startet, wird allerdings noch etwa Zeit vergehen. Bisher ist geplant, die Anträge auf Planfeststellung und zur Erteilung einer Abgrabungsgenehmigung im Spätherbst als Vorentwurf bei der Bezirksregierung Düsseldorf einzureichen.