Voerde. Den ganzen Tag war die Feuerwehr mit dem Löschen eines Brandes am höchsten Schornstein des Kraftwerks Voerde beschäftigt. Wie es am Ende gelang.
- Am Dienstagmorgen, 3. September, war ein Brand am einem der Schornsteine des ehemaligen Kohlekraftwerks ausgebrochen.
- Drei Löschzüge der Feuerwehr waren im Einsatz, kamen aber wegen der Höhe des Brandherdes nur schlecht an die Flammen.
- Ein Spezialfahrzeug der RWE Werkfeuerwehr war am Ende im Einsatz. Erst so gelang das vollständige Ablöschen des Brandes.
Gegen 10 Uhr am Dienstagmorgen, 3. September, konnten aufmerksame Voerder es schon sehen: Rauchschwaden zogen aus dem neuesten der Schornsteine des ehemaligen Kohlekraftwerks Voerde. Der 230 Meter hohe Schornstein war Teil der Rauchgas-Entschwefelungsanlage des Kraftwerks, das seit 2017 außer Betrieb ist. Die Feuerwehr Voerde war schnell vor Ort, um den Brand zu löschen, der die Quelle der Rauchwolken aus dem Schornstein ist. Auch die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Voerde waren vor Ort. „Gegen 9.50 Uhr ist es zur Rauchentwicklung gekommen und es wurde sofort die Feuerwehr informiert“, erklärt RWE-Pressesprecher Olaf Winter.
Einsatz dauerte bis zum späten Nachmittag
Bis 17.30 Uhr waren die Kräfte der Feuerwehr am Kraftwerk im Einsatz. Da die Drehleitern der Voerder Feuerwehr nicht ausreichten, um in die Nähe des Brandortes in Rund 50 Meter Höhe zu kommen, hatten sie einen sogenannten Teleskopmast der RWE-Werkfeuerwehr des Kraftwerks Neurath im Süden von Grevenbroich angefordert.
Das Einsatzfahrzeug mit der Bezeichnung TM90 erlaubt Arbeiten in bis zu 90 Metern Höhe. Dieser brauchte gut anderthalb Stunden zum Einsatzort. Erst mit dem Spezialfahrzeug kamen die Einsatzkräfte am Ende auch an die Brandstelle. „Da wurde noch mal fleißig gelöscht“, erklärt Patrick Marhofen, beim Löschzug Voerde für die Pressearbeit zuständig.
„Man konnte zwar über eine Revisionsklappe von unten in den Schornstein schauen. Da die Brandstelle allerdings in einer der Zuleitung zum Schornstein war, ließ sich von da aus nichts erkennen“, erklärt er. So war der Blick auf die Brandstelle mit dem Spezialfahrzeug am Ende die einzige Möglichkeit, das Verbleiben von Glutnestern und ein Wiederaufflackern des Feuers auszuschließen.
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Kraftwerk in Voerde: Brandherd von außen zu erkennen
Anscheinend war es bei den Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände zu einem Brand gekommen. „Der Schornstein gehört zur Infrastruktur, die gerade abgebaut wird. Es finden dort auch Schweißarbeiten statt“, erklärt Olaf Winter. Zur genauen Brandursache könne man aber noch nichts sagen.
An der Außenseite des Schornsteins war an einem der riesigen Rohre, die zum Schornstein führen, ein Brandherd zu erkennen. Flammen züngelten, Rauchschwaden breiteten sich aus. In Möllen und anderen Stadtteilen von Voerde sei es durch den Rauch zu Geruchsbelästigungen gekommen, ist am Einsatzort zu hören.
Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort haben wegen der schieren Höhe, auf der es brannte, Probleme an die Brandstelle heranzukommen. Auf rund 50 Metern Höhe loderten die Flammen. Die Feuerwehrleute unternahmen einen Versuch, mittels Drehleiter von unten den Brandherd zu löschen. „Unsere Drehleiter ist allerdings nur 30 Meter hoch“, erklärt Patrick Marhofen, der sich um die Pressearbeit beim Löschzug Voerde kümmert. Allerdings erstmal aussichtslos. Das Wasser traf ein ganzes Stück unterhalb des Brandherdes auf der Außenhülle des Schornsteins auf, weswegen dieser Versuch schnell abgebrochen wurde.
Zweiter Löschversuch ist erfolgreicher
Gegen 12.30 Uhr versuchten die Einsatzkräfte einen weiteren Löschversuch über die Drehleiter. Dieses Mal waren ihre Bemühungen von mehr Erfolg gekrönt. Das Wasser erreichte den Brandherd. Langsam schienen die Flammen zu verlöschen, bis nur noch eine kleine Rauchfahne an der Seite des Schornsteins zu sehen war.
Dabei ergab sich für die 25 Feuerwehrleute der Löschzüge Voerde, Spellen und Möllen, die vor Ort im Einsatz waren, allerdings ein Problem: Auf dem Gelände des ehemaligen Krafwerks Voerde gibt es anscheinend keine Anschlüsse für Löschwasser mehr. Die Einsatzkräfte mussten also jeweils mit den Fahrzeugen zum nächsten Hydranten fahren, um wieder Wasser aufzutanken. Der befindet sich im Kreuzungsbereich von Frankfurter Straße und Rahmstraße, so dass es hier zu einigen Einschränkungen des Verkehrs durch die Wasserbeschaffung für die Löscharbeiten kam.
„Die Wasserversorgung auf dem Betriebsgelände wurde bereits zurückgebaut“, erklärt Patrick Marhofen. Viel gebracht hätte es den Einsatzkräften vor Ort allerdings nicht, auf früher vorhandenen Leitungen zurückgreifen zu können. „Wir haben nicht die Ausrüstung, um das Wasser in diese Höhe zu bekommen“, erklärt Marhofen. Genau deswegen wurde am Ende der Einsatz des Teleskopmasts der RWE Werkfeuerwehr notwendig.
Er rechnete aber nicht damit, dass die Einsatzkräfte vor Ort noch auf größere Probleme stoßen würden. Der Einsatz sehe zwar spektakulär aus, so Marhofen, aber es seien weder Menschenleben noch große Sachwerte gefährdet, da sich der betroffene Schornstein ohnehin schon im Rückbau befinde.
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