Fischer sollen bis zu 25 Prozent weniger Kabeljau und Schellfisch fangen.
Brüssel. Die Europäische Union hat sich auf neue Fischfangquoten geeinigt. Zum Schutz gefährdeter Arten wie Kabeljau und Schellfisch schränkte sie ihre Genehmigungen für das kommende Jahr ein. Zur Stärkung der Fischereiwirtschaft erhöhte sie jedoch gleichzeitig ihre Quoten für Seehechte. „Die Vorgaben basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen“, betonte der schwedische Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson, der die Verhandlungen für die Ratspräsidentschaft führte. „Die Quoten wurden für gefährdete Vorkommen gesenkt und für andere vorsichtig erhöht.“ Die Vereinbarung ist noch von einer Einigung mit Norwegen abhängig, das sich mit der EU Fanggebiete in der Nordsee teilt. Die Gespräche wurden in der vergangenen Woche wegen eines Streits über die Quoten für den Makrelenfang abgebrochen.
Im kommenden Jahr müssen die Fischer der EU-Vereinbarung zufolge bei Kabeljau, Schellfisch und Sole um 20 bis 25 Prozent unter den Mengen des Jahres 2009 bleiben. Dafür dürfen sie um 15 Prozent mehr Seehechte fangen, deren Bestand sich den Angaben zufolge leicht erholt hat. Die EU lockerte zudem ihr Verbot des Sardellenfangs in der Biskaya, wie es Frankreich und Spanien beantragt hatten. „Wir haben zunächst 7000 Tonnen genehmigt“, erklärte Fischereikommissar Joe Borg. Die Menge könne sich jedoch auf der Basis neuer Erkenntnisse zur Entwicklung des Bestands im Frühjahr noch einmal ändern. Der Fang des Heringshais bleibt im Nord-Atlantik untersagt.