Der größte deutsche Schiffbaukonzern muss der schlechten Auftragslage Arbeitsplätze opfern. Bei HDW in Kiel und bei den Nordseewerken in Emden fallen insgesamt 450 Stellen weg.

Hamburg. Der Thyssen-Krupp-Konzern reagiert jetzt auf die schwache Auftragslage im Schiffbau. Bei HDW in Kiel und bei den Nordseewerken in Emden sollen insgesamt 450 Stellen wegfallen. Das teilte die Schiffbauholding ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) nach Aufsichtsratsitzungen der Werftentöchter am Donnerstag mit.

„Der Abbau soll sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. In Kiel soll er bis März 2010, in Emden bis Ende September abgeschlossen sein“, sagte eine TKMS-Sprecherin dem Abendblatt. In Kiel sind derzeit 2400, in Emden 1400 Menschen beschäftigt.

Der ausgegliederte Handelsschiffsbau in Kiel wird zum 1. Oktober wieder mit dem U-Boot-Bau bei HDW verschmolzen. Für die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss gibt es derzeit keine Planungen für eine Umstrukturierung.

Hoffnung auf Großauftrag

Klar ist jedoch, dass die Hamburger Werft auf neue Aufträge angewiesen ist. „Die Chancen für einen Auftrag für eine neue Megayacht sind seit Februar weiter gestiegen. Er ist bereits eingeplant“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Herbert Oetting.

Ein weiterer Auftrag für eine Großyacht soll im kommenden Geschäftsjahr (ab 1. Oktober) hereingenommen werden. Oetting rechnet von Juli an aber mit steigender Kurzarbeit bei Blohm+Voss. Derzeit sind davon nur neun der 1300 Beschäftigten in Neubau und Reparatur betroffen.