Hamburg. Tarifkonflikt im Einzelhandel findet kein Ende. Seit Donnerstag werden sieben H&M-Filialen in Hamburg bestreikt. Die Folgen für Kunden.

Der Tarifkonflikt im Hamburger Einzelhandel spitzt sich weiter zu. Seit Donnerstag streiken Beschäftigte der Textilkette H&M in den sieben Filialen in Hamburg, wie Heike Lattekamp, Verhandlungsführerin der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, dem Abendblatt sagte.

Neben den Filialen seien auch Arbeitnehmer des Lagers in Allermöhe am Ausstand beteiligt. Die Warnstreiks in den Geschäften sollen bis einschließlich Sonnabend gehen, im Lager will die Gewerkschaft die Arbeitsniederlegungen sogar bis nächsten Mittwoch fortsetzen.

Zwar sei keine Filiale komplett geschlossen, doch viele Beschäftigte würden sich vor den Läden befinden und für höhere Löhne einsetzen, so Lattekamp. Vor allem während solcher Tarifauseinandersetzungen gewinne Ver.di neue Mitglieder hinzu, sagte sie. Aktuell seien es sogar mehr Beitritte als während der Lohnkonflikte 2019 und 2021. Eine genaue Zahl nannte Lattekamp allerdings nicht.

Einzelhandel Hamburg: längere Warnstreiks bei H&M

Die nächsten Verhandlungen zwischen den Tarifparteien finden am 8. September statt. Bis dahin will die Arbeitnehmerseite den Druck über Warnstreiks weiter erhöhen.

Die Positionen der Tarifparteien liegen noch weit auseinander. Ver.di verlangt eine Erhöhung der Löhne um 2,50 Euro pro Stunde, einen Mindestlohn von 13,50 Euro, die Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro pro Monat – und das alles bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von lediglich zwölf Monaten.

Die Arbeitgeber beharren auf 24 Monaten Laufzeit. Sie bieten 8,5 Prozent mehr Lohn sowie eine einmalige Inflationsausgleichszahlung.