Hamburg. Wie teuer die Kfz-Versicherung ist, hängt von der Postleitzahl ab. Eine Altersgruppe von Autohaltern ist besonders betroffen.
Es ist eigentlich eine Binsenweisheit: Wie teuer die Versicherung eines Autos ist, hängt sehr stark davon ab, wo in Deutschland es angemeldet ist. Faustregel: In ländlichen Regionen mit wenig Verkehr und daher wenig Unfällen ist sie billiger als in der Stadt, wo es häufiger kracht. Ob ein Auto in Brake an der Unterweser oder in Garmisch-Partenkirchen (Allgäu) angemeldet ist, macht fast 320 Euro Unterschied pro Jahr.
Das hat das Vergleichsportal Check24 aus aktuellem Anlass ermittelt. Die Versicherungswirtschaft hat nach Auswertung der Schadensbilanz 2022 die für die Höhe des Jahrestarifs maßgeblichen Regionalklassen neu bestimmt.
Kfz-Versicherung: Auto-Tarife in Hamburg – so riesig sind die Unterschiede
Die liegen als ein kleinteiliges Netz über dem gesamten Land und das hat zur Folge, dass es auch innerhalb Hamburgs große Unterschiede bei der Beitragshöhe gibt. Die Postleitzahl der Adresse des Halters entscheidet über die Höhe der Rechnung. Das kann dazu führen, dass der Nachbar auf der anderen Straßenseite weniger Kfz-Versicherung zahlt als man selbst, obwohl alle anderen Versicherungsmerkmale absolut identisch sind.
Wie groß die Unterschiede allein schon in Hamburg sind, hat Check24 ebenfalls durchgerechnet – am Beispiel der besonders langen Straßen Elbchaussee und Bergedorfer Straße. Beide verbinden innenstadtnahe Stadtteile mit solchen, die weiter Richtung Stadtrand liegen, führen durch fünf beziehungsweise sechs Stadtteile, die Bergedorfer Straße teilweise durch weniger stark bewohnte Gegenden. Gerechnet wurde für drei unterschiedliche Typen von Autohaltern.
Kfz-Versicherung: An der Elbchaussee bis zu 135 Euro Unterschied pro Jahr
Das Ergebnis: Für einen jungen, männlichen Single sind die Unterschiede besonders groß. Ob er am Beginn der Elbchaussee lebt oder weiter draußen im Westen entscheidet darüber, ob er 873 oder 737 Euro pro Jahr zahlt. Im Tarif HDI Motor Komfort Online, den Check24 in den Beispielrechnungen zugrunde legte, ist die Spanne für eine Familie mit 132 Euro fast genauso groß. Für einen Seniorfahrer mit viel Erfahrung hinter dem Steuer beträgt der Unterschied zwischen teurer und günstiger Postleitzahl dagegen nur knapp 52 Euro pro Jahr.
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An der Bergedorfer Straße sieht das ähnlich aus: Der Senior zahlt zwischen 368 und 340 Euro. Bei Singles und Familien ist die Preisspanne mit 52 und 48 Euro ähnlich groß – aber die Unterschiede zwischen teuerster und billigster Postleitzahl ist bei Weitem nicht so eklatant wie an der Elbchaussee.