Hamburg. „Ich finde die Brücke auch schön, aber ...“: In der Debatte um das Hamburger Wahrzeichen hat sich Melanie Leonhard festgelegt.

Im Streit um einen möglichen Erhalt der Köhlbrandbrücke hat Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) jetzt eine klare Ansage gemacht: „Ich finde die Brücke auch schön“, sagte die Senatorin bei der Halbjahreskonferenz des Hamburger Hafens.

„Aber sie ist kein Industriedenkmal, sondern wird täglich von 15.000 bis 20.000 schweren Lkw genutzt.“ Es sei deshalb erforderlich, sich jetzt um ein Ersatzbauwerk zu kümmern. „Es geht nicht um ein Jahr eher oder später. Seriös wird diese Brücke irgendwann abgerissen werden müssen.“

Debatte um Köhlbrandbrücke: Leonhard bremst Kerstan

Damit reagierte sie auf ihren Senatskollegen Jens Kerstan (Grüne). Dieser hatte mit seiner Äußerung, man müsse den Erhalt der alten Brücke noch einmal prüfen, eine Debatte in Hamburg losgetreten.

Die Diskussion werde „nicht sehr verantwortlich“ geführt, kritisierte Leonhard. Angesichts der derzeitigen Schwäche im Hafen müssten die Investitionen in die Infrastruktur fortgeführt werden.

Sie nennt die Diskussion „nicht sehr verantwortlich“ geführt: Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Sie nennt die Diskussion „nicht sehr verantwortlich“ geführt: Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD). © HA | Marcelo Hernandez

Hafen Hamburg: Containerumschlag bricht ein

Der Containerumschlag ist im Hamburger Hafen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Insgesamt wurden von Januar bis Juni 3,8 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaikanten gehoben. Das sei ein Minus von 11, 7 Prozent, teilte die Marketingorganisation des Hafens am Mittwoch mit.

Beim Stückgutumschlag sei mit 39,2 Millionen Tonnen ein Rückgang von 11,1 Prozent verzeichnet worden. Insgesamt schlugen die Terminalbetreiber den Angaben zufolge seeseitig 58,2 Millionen Tonnen Waren um, was einem Minus von 5,8 Prozent entspricht.

Gründe für den Rückgang seien die angespannte wirtschaftliche Lage in Europa, insbesondere in Deutschland, sowie die für den Welthandel ungünstigen geopolitischen Rahmenbedingungen, hieß es. „Im Vergleich mit den anderen Nordseehäfen zeigt sich deutlich, dass alle Marktteilnehmer den gleichen schwierigen Rahmenbedingungen unterliegen“, betonte Axel Mattern, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing (HHM).