Hamburg. Kleidung, Deko-, Haushaltsartikel für unter 12 Euro. Erste Pepco-Filiale in der City öffnet Dienstag. Und das ist erst der Anfang.
Das Unternehmen ist erst seit wenigen Monaten in Deutschland präsent, aber es steuert einen massiven Expansionskurs. „Wir sehen das Potenzial für mehr als 2000 Filialen in Deutschland“, sagt Jan Zylka, der Marketing-Manager des Non-Food-Discounters Pepco hierzulande.
Der eröffnet am Dienstag seine erste Filiale in Hamburg – und binnen weniger Tage drei weitere bundesweit: Zwei Tage nach der Pepco-Hamburg-Premiere im Billstedt Center ist das Rathaus Center in Dessau dran, am Sonnabend das Stuttgarter Shopping-Center Milaneo, am Mittwoch kommender Woche erneut die 80.000 Einwohnerstadt Dessau in Sachsen-Anhalt.
Pepco: Drei Eröffnungen, zwei Wochen – Discounter-Kette kommt nach Hamburg
Und auch in Hamburg und Umgebung setzen sich die Neueröffnungen in den kommenden Wochen im kurzen Takt fort. Vom 25. August an gibt es einen Pepco-Laden im Phoenix Center in Harburg. Fünf Tage später eröffnet die Filiale im Norderstedter Herold Center.
Die drei Standorte haben vieles gemeinsam: Alle haben um die 500 Quadratmeter Verkaufsfläche, in allen drei Läden war bislang die insolvente Schuhhaus-Kette Reno ansässig, die gerade weitgehend abgewickelt wird. Und in den Center-Standorten ist jeweils die Hamburger Betreiberfirma ECE Marketplaces von Alexander Otto der Vertragspartner.
Neuer Discounter eröffnet in Hamburg und Norderstedt drei Filialen in zwei Wochen
Pepco ist einer dieser Händler, die auf der Günstigschiene unterwegs sind. Nicht bei Lebensmitteln, sondern im Bereich Kleidung, Haushaltswaren, Dekoartikel und Kleinmöbel. Die Konkurrenten des vor 20 Jahren in Polen gegründeten Unternehmens, das inzwischen zur in London ansässigen Pepco Group gehört, sind damit Ketten wie KiK oder Tedi.
„Zu unseren Sortiment gehören etwa 12.000 unterschiedliche Artikel. 90 Prozent davon kosten weniger als 12 Euro“, sagt Zylka über Pepco – und betont zugleich, das Sortiment sei günstig, aber qualitativ hochwertig. Und es verändert sich ständig, auch das gehört zum Geschäftsmodell. „Pro Woche kommen etwa 200 Artikel neu ins Sortiment“, sagt der Manager.
Neuer Discounter: Die meisten Artikel kosten weniger als 12 Euro
Im Prospekt mit den Angeboten für die Neueröffnungen in den kommenden Tagen werden Kinder-T-Shirts aus Baumwolle für 3 Euro angeboten. Damen-Jeggings (Leggings in Jeans-Optik) gibt es für 9 Euro. Ein 4er-Set Tassen kostet ebenso wie eine Duftkerze im Glasbehälter 5 Euro. Eine Wanduhr mit 20 Zentimetern Durchmesser ist für 2,30 Euro zu haben, eine Decke aus Mikrofasern (130 mal 170 Zentimeter) für 6 Euro. Zusätzlicher Anreiz am Premierentag: „Die ersten 30 Kunden bekommen eine Tasche mit Präsenten. In einer davon befindet sich zudem ein Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro“, sagt Marketing-Manager Zylka.
Pepco ist bereits in 18 europäischen Ländern präsent, die erste Filiale in Deutschland wurde 2022 in Berlin eröffnet. Insgesamt hat die Handelskette europaweit inzwischen mehr als 3300 Filialen. Jedes Jahr sollen weitere gut 400 hinzukommen. Beschleunigt wird die aktuell massive Expansion hierzulande durch eine Zusammenarbeit mit dem Hamburger Center-Betreiber ECE.
Mitte Juli teilten die beiden Unternehmen mit: „In einem ersten Schritt wurden 17 langfristige Mietverträge für neue Pepco-Filialen in ECE-Shopping-Centern unterzeichnet.“ Insgesamt gehe es um etwa 9500 Quadratmeter vermieteter Fläche.
Joana Fisher, die Geschäftsführerin von ECE Marketplaces, sagte: „Mit Pepco gewinnen wir einen starken, expandierenden Einzelhändler, der ein attraktiver Anziehungspunkt in den Centern sein wird.“ Der Vermietungserfolg sei „ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gut und flexibel sich Einkaufszentren an den Strukturwandel im Handel anpassen können“.
Neuer Discounter arbeitet mit Shopping-Center-Betreiber ECE zusammen
Als die Zusammenarbeit verkündet wurde hieß es noch, Pepco betreibe acht deutsche Filialen. Doch das Netz der Standorte hat sich innerhalb weniger Woche nahezu verdoppelt. „Im Billstedt Center eröffnen wir die 15. Filiale in Deutschland“, sagt Jan Zylka nun. Die liegen bislang vorwiegend in den ostdeutschen Bundesländern. Allein bis zum Ende dieses Jahres will die Kette in Deutschland an die 50 weitere Standorte eröffnen.
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Zur Frage, ob am Jahresende in Hamburg und Umgebung noch mehr als die drei neuen Filialen in Billstedt, Harburg und Norderstedt existieren werden, hält Jan Zylka sich vorerst bedeckt. Konkretes gibt das Unternehmen erst bekannt, wenn der Eröffnungstermin definitiv steht. Und das ist meist erst wenige Wochen vorher der Fall. Nur so viel gibt der Marketing-Verantwortliche derzeit preis: „Ich schließe nicht aus, dass unter den Neueröffnungen noch in diesem Jahr auch Standorte in der Umgebung von Hamburg sein werden.“
Neuer Discounter in Hamburg: Auch Rivalen eröffnen weitere Läden
Klar ist: Pepco ist nicht das einzige Unternehmen, das im Discount-Bereich wachsen will. Neben den großen Lebensmitteldiscountern Aldi und Lidl, die mit wechselnden Angeboten im Non-Food-Bereich arbeiten, sind Handelsketten wie EuroShop, Action, Mac-Geiz, Flying Tiger und Hema hierzulande auf Expansionskurs. Marktführer mit mehr als 1800 Filialen bundesweit ist das Woolworth-Schwesterunternehmen Tedi. Woolworth, so etwas wie die Mutter aller Billiganbieter abseits von Lebensmitteln, hat vor Kurzem die zwölfte Filiale in Hamburg eröffnet – und die 600. bundesweit.