Hamburg. Traditionsreederei schließt Absichtserklärung mit Motoren-Hersteller MAN. 50.000 bis 70.000 Tonnen CO2 können eingespart werden.
Nach der Reederei Maersk will nun auch die Hamburger Reederei Hapag-LloydMethanol als Brennstoff auf Schiffen einsetzen. Das Unternehmen hat zusammen mit der Reederei Seaspan Corporation eine Absichtserklärung mit dem Motorenhersteller MAN zur Umrüstung von 15 Schiffen auf sogenanntes grünes Methanol geschlossen. Fünf sollen aus der Flotte der Hamburger sein, zehn von Seaspan mit Hauptsitz in Hongkong.
Die Vereinbarung sieht die Lieferung von Nachrüstsätzen für Schiffe mit ölbetriebenen MAN B&W S90-Motoren vor, die dann mit grünem Methanol fahren sollen. Voraussetzung für eine Umrüstung ist der erfolgreiche Abschluss der Testläufe der jeweiligen Methanol-Nachrüstsätze für die Motoren auf einem Prüfstand bis Ende 2024 oder Anfang 2025.
Traditionsreederei Hapag-Lloyd rüstet Schiffe auf Methanol-Antrieb um
Der S90-Motor ist einer der am häufigsten eingebauten Motoren in der Schifffahrtsbranche. Hapag-Lloyd hat 21 Schiffe mit S90-Motoren in seiner eigenen Flotte. Darüber hinaus gibt es auch einige Charterschiffe mit einem S90-Motor, die für eine Umrüstung interessant sein könnten.
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Nach Angaben von MAN kann mit jeder Umrüstung der CO2-Ausstoß eines Schiffes um 50.000 bis 70.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Funktioniert der Methanol-Antrieb, wird er Hapag-Lloyd dabei unterstützen, bis 2045 klimaneutral zu werden.
Motoren von fünf Hapag-Lloyd-Schiffen werden für Methanol nachgerüstet
Anders als die Reederei Maersk, die für den Methanol-Einsatz völlig neue Schiffe baut, von denen das erste in der kommenden Woche mit einer großen Feier in Kopenhagen getauft wird, testet Hapag-Lloyd, wie auch die Schiffe der bestehenden Flotte auf klimaneutrale Antriebe umgerüstet werden können.
Seaspan ist der weltweit größte Vermieter von Containerschiffen und konzentriert sich hauptsächlich auf langfristige Zeitcharter mit den weltweit führenden Containerschifffahrtslinien.