Hamburg. Wegen des Nato-Großmanövers wurde mit massiven Verspätungen von Passagierflugzeugen gerechnet.
Vor Beginn von Air Defender 23 gingen die Erwartungen über die Auswirkungen weit auseinander. Die Gewerkschaft der Flugsicherung rechnete mit massiven Verspätungen von zivilen Passagierflugzeugen. Die Bundeswehr beruhigte und sprach von Verzögerungen lediglich im Minutenbereich.
Am Montag vor knapp zwei Wochen startete das Nato-Großmanöver – und gleich am ersten Tag kam es zu zwei Landungen nach Mitternacht. Die Stadt Hamburg hatte die Betriebszeiten während Air Defender 23 verlängert. Flieger, deren Start und Landung bis 23 Uhr geplant war, durften nun statt bis 0 Uhr sogar bis 1 Uhr abheben oder aufsetzen – wenn die Verspätung mit dem Manöver zusammenhing.
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Doch in den Folgetagen ist es nach Angaben von Hamburg Airport nur noch zu zwei weiteren Flugbewegungen zwischen 0 und 1 Uhr gekommen. Insgesamt habe es nach jetzigem Stand einen Start und drei Landungen nach Mitternacht gegeben, teilte der Flughafen auf Anfrage mit.
„Die Auswirkungen auf den Passagier-Luftverkehr sind in Hamburg moderat gewesen“, sagte Sprecherin Janet Niemeyer unserer Redaktion. An einzelnen Tagen sei es zu häufigeren Verspätungen gekommen. Zudem seien rund 20 Flüge annulliert worden. Die Verspätungen und Streichungen seien aber nicht immer eindeutig Air Defender 23 zuzurechnen gewesen.
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In der letzten Tagesstunde zwischen 23 und 0 Uhr habe es sieben Starts und 44 Landungen an den neun Übungstagen gegeben. Nach einer ersten Prüfung seien mindestens drei Starts und 16 Landungen auf das Nato-Manöver zurückzuführen, hieß es.
Etwas Verwirrung gab es in der Nacht vom 13. auf den 14. Juni, als zwei Flieger laut Flughafen-Homepage nach 24 Uhr gelandet sind. Tatsächlich setzten sie aber kurz vor 24 Uhr auf und erreichten nach Mitternacht erst ihre Parkposition. Das ist die Zeit, die die Homepage ausweist.
Flugzeuge dürfen grundsätzlich zwischen 23 und 0 Uhr landen, wenn dafür „unvermeidbare Gründe“ vorliegen und sie dies planmäßig bis 23 Uhr machen sollten. Zu den Gründen zählen zum Beispiel Engpässe im Luftraum, Wetterereignisse und technische Probleme.
Luftverkehrswirtschaft dankt den Flugsicherungen
„Die gemeinsame Abstimmung hat es ermöglicht, trotz der Sperrung von drei großen Lufträumen in Deutschland einen weitestgehend stabilen Luftverkehr zu gewährleisten und Beeinträchtigungen in Grenzen zu halten“, sagte Jost Lammers, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).
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Es seien deutlich weniger Flüge von größeren Verspätungen betroffen als vor Beginn der Übung angenommen werden musste. Nur in wenigen Fällen sei es zu Annullierungen gekommen. „Dies ist insbesondere ein Verdienst der Flugsicherungsorganisationen DFS und Eurocontrol, die ihre Maßnahmen zur Reduzierung der Beeinträchtigung durch die Militärübung in den vergangenen Wochen laufend nachgeschärft haben,“ sagte Lammers.