Hamburg. Beide Flughäfen unterzeichnen Absichtserklärung und erwarten, dass es zukünftig kommerzielle Flüge zwischen den Städten gibt.
In einigen Jahren könnte ein neues Ziel im Flugplan des Helmut-Schmidt-Flughafens stehen: Rotterdam. Das Besondere an der geplanten Flugverbindung wäre jedoch die Antriebsart. Die Strecke soll statt mit einem mit Kerosin angetriebenen Jet in einem Wasserstoffflugzeug zurückgelegt werden.
Eine entsprechende Absichtserklärung hätten der Flughafen Hamburg, der Airport in Rotterdam und das Cluster Rotterdam The Hague Innovation Airport auf der Luftfahrtmesse Paris Air Show unterzeichnet, teilte das ebenfalls beteiligte Branchennetzwerk Hamburg Aviation am Mittwoch mit.
Flughafen Hamburg: Ab 2026 mit Wasserstoffflugzeug von Hamburg nach Rotterdam
Ziel der Zusammenarbeit sei es, die Machbarkeit einer Flugroute für mit Wasserstoff angetriebene Flugzeuge zwischen Hamburg und Rotterdam zu erforschen. Als mögliches Datum eines ersten Wasserstoffflugs wird das Jahr 2026 genannt. Eine Eintagsfliege soll die Verbindung nicht sein.
„Die beteiligten Parteien gehen davon aus, dass es in der Zukunft derartige kommerzielle Flüge zwischen den Städten Hamburg und Rotterdam geben wird“, heißt es in der Pressemitteilung. Beide Städte liegen Luftlinie gut 400 Kilometer auseinander. Der Routenplaner gibt die Fahrzeit mit dem Auto mit rund fünf Stunden an.
Flughafenchef Eggenschwiler lobt Verbindung als Beispiel für nachhaltige Luftfahrt
„Die geplante Wasserstofflugroute zwischen Hamburg und Rotterdam ist (…) ein sehr gutes Beispiel dafür, wie starke Partner ihre Kräfte bündeln, um eine nachhaltige Luftfahrt am praktischen Beispiel zu entwickeln und umzusetzen“, sagte Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler.
Bis 2035 wolle der Flughafen die fossilen CO2-Emissionen der Gebäude, Anlagen und Fahrzeuge als erster großer Verkehrsflughafen in Deutschland auf null reduzieren. Teil der Strategie sei, mit Partnern „das ,grüne’ Fliegen zu ermöglichen, unter anderem mit wasserstoffbasierten Technologien“, so Eggenschwiler.
Flughafen Rotterdam will Fachwissen bei Wasserstoff teilen
Man sei „sehr stolz, Teil dieser Zusammenarbeit zu sein, in deren Rahmen wir in wenigen Jahren den ersten Wasserstoffflug zwischen Rotterdam und Hamburg ermöglichen werden“, sagte Wilma van Dijk, Geschäftsführerin des Rotterdam The Hague Airports.
Man wolle das eigene wachsende Fachwissen über Wasserstoffinfrastruktur und -betrieb als auch das Reallabor mit den Partnern teilen, um die Energiewende in der Luftfahrt zu beschleunigen, so van Dijk.
Absichtserklärung umfasst auch Wasserstoffinfrastruktur
„Hamburg und Rotterdam sind beides Zentren der Luftfahrtforschung im Bereich Wasserstoff, sodass diese Partnerschaft ideal ist, um zu eruieren, was nötig ist, um Flugrouten für Wasserstoffflugzeuge einzurichten“, sagte Hamburg-Aviation-Geschäftsführer Ralf Gust. Die Vereinbarung sei ein Katalysator auf dem Weg zu einem künftigen Wasserstoff-Flugstreckennetz.
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Die Absichtserklärung schließe auch die Kooperation bei der Entwicklung einer Infrastruktur für die Nutzung von Wasserstoff ein. Auch bei anderen Technologien wie digitalisierte Flughäfen und digitale Luftfahrt, der Produktion erneuerbarer Energie und nachhaltigem Flugbetrieb wolle man zusammenarbeiten.
Flughafen Hamburg: Ab 2026 mit Wasserstoffflugzeug nach Rotterdam
Den Hamburger Flughafen nutzten im vergangenen Jahr gut elf Millionen Passagiere. Der Rotterdamer Airport zählte mehr als zwei Millionen Fluggäste.
Im Mai hatte der Helmut-Schmidt-Flughafen mitgeteilt, zusammen mit Partnern in der Ostsee-Region ein Netzwerk für die Wasserstoffluftfahrt aufbauen zu wollen. Damals hieß es, dass spätestens 2026 ein realer Demonstrationsflug mit einem wasserstoffbetriebenen Flugzeug ab Hamburg Airport vorgesehen sei.