Hamburg. Am ersten Tag des Nato-Manövers Air Defender gab es zahlreiche Verspätungen am Flughafen Hamburg. Negativer Ausreißer auch am Dienstag.
Das Nato-Großmanöver Air Defender 23 hat am Flughafen Hamburg auch zu Flügen nach Mitternacht geführt. Laut Airport-Homepage gab es zwei Landungen, die nicht mehr am Montag, sondern in der ersten Stunde des Dienstags erfolgten.
Die späteste Landung gab es in der Nacht um 0.44 Uhr. Dabei handelte es sich um einen Flug aus Kopenhagen der skandinavischen Airline SAS. Die Ankunft war für 22.10 Uhr am Montag geplant. Auch ein Eurowings-Flug von Palma de Mallorca setzte erst nach Mitternacht um 0.07 Uhr auf – geplant war 22.20 Uhr.
Hamburg Flughafen: Zwei Flieger landen nach Mitternacht
Damit dürften beide Flieger von der erleichterten Ausnahmegenehmigung profitiert haben. Die Stadt Hamburg hatte am vergangenen Freitag bekannt gegeben, dass Starts und Landungen während des Manövers bis 1 Uhr morgens möglich sein werden.
Allerdings muss dafür in jedem Einzelfall eine Ausnahmegenehmigung der Fluglärmschutzbeauftragten beantragt werden. Üblicherweise werde diese nur „sehr restriktiv“ erteilt, so der Senat. Wenn Air Defender als Grund für die Verspätung angegeben wird, soll dies als Begründung anerkannt und vereinfacht bearbeitet und genehmigt werden.
Flughafen Hamburg: Letzter Start am Montag erst um 23.11 Uhr
Normalerweise findet regulärer Flugbetrieb am Helmut-Schmidt-Flughafen von 6 bis 23 Uhr statt. Danach darf ein Flieger, dessen Abflug oder Ankunft bis 23 Uhr geplant war, bis Mitternacht abheben oder aufsetzen, wenn dafür „unvermeidbare“ Gründe verantwortlich sind.
Auch von dieser sogenannten Verspätungsregel wurde am späten Montag Gebrauch gemacht. Sieben Flugzeuge landeten zwischen 23 und 0 Uhr. Der letzte Start fand um 23.11 Uhr statt. Ryanair hob mit knapp 90 Minuten Verspätung nach Dublin ab.
In Hamburg gab es am Montag viele Verspätungen
Vor dem Manöver war unklar, wie stark sich die militärischen Flüge auf die zivile Luftfahrt auswirken werden. Die Bundeswehr erwartete allenfalls Verzögerungen im Minutentakt, die Gewerkschaft der Flugsicherung warnte vor massiven Verspätungen.
Während die meisten großen Verkehrsflughäfen eine eher normale Lage am Montag zum Auftakt des zehntägigen Manövers meldeten, gab es am Hamburg Airport Helmut Schmidt eine Vielzahl von Verspätungen. Die deutschen Lufträume seien nicht gleichermaßen von der Übung betroffen, hieß es vom Airport auf Anfrage. Der Norden bilde einen Schwerpunkt.
Flughafen Hamburg: Am Dienstag bis Mittag weitgehend planmäßiger Flugbetrieb
Sowohl aus Schleswig als auch aus dem niedersächsischen Wunstorf starten die Militärflüge. Ein Übungsraum, der zeitweise gesperrt wird, reicht von Fehmarn bis weit über die Nordsee. Ein zweiter zieht sich von Rügen bis zur tschechischen Grenze. Ein dritter von Augsburg bis zur luxemburgischen Grenze – er liegt auf der viel beflogenen Strecke nach Spanien. Das Nato-Manöver geht bis zum 23. Juni. 2000 Flüge sind insgesamt geplant, allerdings nicht am Wochenende.
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Am Dienstag verlief der Flugbetrieb in Fuhlsbüttel zunächst weitgehend planmäßig. Negativer Ausreißer war ein British-Airways-Flug nach London-Heathrow, der mit mehr als vier Stunden Verspätung erst um 11.04 Uhr abhob. Im Laufe des Vormittags nahmen die Verspätungen allerdings zu – die Militärflüge beginnen erst um 10 Uhr und dauern bis 20 Uhr abends in den verschiedenen Zonen.