Hamburg. IT-Konzern hat am Standort in Lokstedt Großes vor. Und die Stadt will einen beträchtlichen Teil der Kosten übernehmen.

Der niederländische IT-Konzern NXP will am Hamburger Standort seiner Deutschlandzentrale an der Troplowitzstraße in Lokstedt in den kommenden Jahren annähernd 400 Millionen Euro in die Entwicklung von Computerchips investieren. Das geht aus einer Senatsdrucksache mit der Nummer 22/12215 hervor, die die Wirtschaftsbehörde in dieser Woche an die Bürgerschaft weitergeleitet hat.

Halbleiter: Chipentwickler NXP plant 400-Millionen-Euro-Investition in Hamburg

Laut der Drucksache plant NXP in Hamburg die Entwicklung von Hochleistungsspezialprozessoren in Kombination mit hochauflösenden Radarsensoren für autonomes Fahren sowie Hochleistungsspezialprozessoren für Anwendungen im künftigen 6G-Netz. Weil die vorwiegend in Asien gefertigten Computerchips während der Corona-Krise in Europa knapp wurden und das die heimische Industrie massiv beeinträchtigte, erhalten Firmen inzwischen hohe staatliche Zuschüsse, wenn sie Halbleiter in Europa entwickeln und herstellen. Das Ziel: Die Abhängigkeit von Asien soll geringer werden.

Laut der Senatsdrucksache kann das Unternehmen von den fast 400 Millionen Euro Kosten in Hamburg in den Jahren bis 2030 mehr als 177 Millionen Euro als Zuschuss vom Staat erhalten. Der Bund hat demnach bereits zugesagt, den Löwenanteil davon zu übernehmen. Nun geht es darum, ob auch Hamburg mit seinem Anteil von 53,20 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2030 einsteigt.

Halbleiter: Wirtschaftsbehörde will, dass Hamburg beträchtlichen Teil der Kosten trägt

Die Wirtschaftsbehörde ist dafür: „Eine moderne Halbleiterindustrie ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewegung auf den Hamburger Zukunftsfeldern Gesundheit, Klima und Energie, Mobilität sowie Data Science und Digitalisierung“, heißt es in der Drucksache. Die Bürgerschaft soll nun zustimmen, dass Hamburg seinen 53,2 Millionen Euro-Anteil an der Förderung für NXP in der Stadt übernimmt. Eine Unternehmenssprecherin sagte am Donnerstag, sie könne sich derzeit zu dem Projekt nicht äußern.