Hamburg. Hamburger Tochter des Versicherungskonzerns erwartet gute Geschäfte durch energetische Sanierung von Gebäuden.

Bausparverträge waren in der langen Nullzinsphase nur noch schwer verkäuflich. Doch das ändert sich jetzt sehr deutlich. „Bausparen ist wieder ,total in’“, sagte Martin Berger, Finanzvorstand der Versicherungsgruppe Signal-Iduna mit Hauptsitz in Dortmund und Hamburg, bei der Bilanzvorlage. So hat die Konzerntochter Signal Iduna Bauspar AG aus Hamburg ihr Neugeschäft im vorigen Jahr um fast 70 Prozent auf 788 Millionen Euro gesteigert.

Während die Verträge in früheren Zeiten aber häufig als Sparprodukt abgeschlossen wurden, nutze man sie nun meist wieder für die Finanzierung von Bauvorhaben, so Berger: „Gerade die energetische Sanierung von Gebäuden wird ein Zukunftsthema, von dem wir uns viel versprechen.“

Signal Iduna: Bauspargeschäft des Versicherers wächst sehr stark

Auch im eigentlichen Versicherungsgeschäft war Signal Iduna zuletzt vergleichsweise erfolgreich. „Seit drei Jahren wachsen wir deutlich marktüberdurchschnittlich“, sagte Ulrich Leitermann, der Vorstandsvorsitzende der Gruppe. So kletterten die Beitragseinnahmen im Jahr 2022 um 2,4 Prozent auf 6,47 Milliarden Euro, während der gesamte deutsche Versicherungsmarkt im gleichen Zeitraum um 0,6 Prozent schrumpfte. In den ersten drei Monaten 2023 erzielte man sogar das bisher beste Vertriebsergebnis der Unternehmensgeschichte, die Beitragseinnahmen legten um 3,8 Prozent zu.

Allerdings hinterließ der schnelle Zinsanstieg seine Spuren im Ertrag. Denn Signal Iduna hat im vergangenen Jahr niedrig verzinste Wertpapiere mit Verlust verkauft, um das frei werdende Geld zu höheren Zinsen wieder anlegen zu können. Vor allem wegen der erheblich gesunkenen Gewinne aus den Kapitalanlagen verminderte sich das Gesamtergebnis so um fast ein Drittel auf 581 Millionen Euro. Für 2023 peilt Leitermann ein Gesamtergebnis von 760 Millionen Euro an, und die Beitragseinnahmen sollen auf sieben Milliarden Euro steigen.

Signal Iduna: „Wir hätten München gezeigt, wie man eine Meisterschaft feiert“

„Große Enttäuschung“ empfand der Vorstandschef nach eigenem Bekenntnis über den verpassten Titelgewinn des Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB), dessen langjähriger Sponsor Signal Iduna ist. „Wir hätten sonst mal München gezeigt, wie man eine Meisterschaft feiert“, sagte Leitermann.

Allerdings war er kürzlich mit den BVB-Fans aneinandergeraten: Er hatte ein von ihnen gezeigten Banner, auf dem der Slogan „Für immer Westfalenstadion“ stand und nicht die offizielle Bezeichnung „Signal Iduna Park“, heftig kritisiert. Auf Nachfragen dazu gab sich Leitermann zwar Mühe, den Konflikt herunterzuspielen. Er fügte aber an: „Es ist das schönste Stadion der Welt, und es trägt unseren Namen.“