Hamburg. Wie die besondere Gewürzmischung genau entstanden ist, was sie kostet und welche Pläne die Hamburger Gründer noch haben.
Künstliche Intelligenz (KI) bestimmt immer stärker unser tägliches Leben und zieht mit großer Geschwindigkeit in den Alltag vieler Firmen ein. Auch das bekannte Gewürzunternehmen Ankerkraut aus Hamburg nutzt nun erstmals KI und hat sich mit ihrer Hilfe ein eigenes Produkt herstellen lassen.
„Entwickle eine Gewürzmischung, die im Trend liegt und mit der die Verbraucher/-innen zum Kochen motiviert werden. Kreiere einen passenden, kreativen Produktnamen und einen Claim. Entwickle ein Rezept für ein Gericht, bei dem das neue Gewürz zum Einsatz kommt“, lautete die Nachricht des Unternehmens an den Chatbot ChatGPT. Das Ergebnis ist nach Angaben des Unternehmens „eine pikante Paprika-Gewürzmischung“ mit dem Namen Paprikanova – die Geschmacks-Explosion.
Ankerkraut aus Hamburg setzt bei Gewürz auf künstliche Intelligenz
„Wir sind offen für Neues, waren einfach neugierig und wollten wissen, ob KI das schafft – es war ein Experiment“, sagt Peter Paul Plambeck, Bereichsleiter Brand Management bei Ankerkraut. „Das Ergebnis hat uns überrascht, es ist Wahnsinn, was möglich ist.
Ein wenig Handarbeit steckt dennoch drin: Wir haben die Mischung natürlich geprüft, verkostet und in Rezepten getestet.“ Auch Ankerkraut-Gründer Stefan Lemcke sieht in der KI-Idee nur ein „Experiment“. Man wollte „einmal diese Grenze überschreiten“, aber in Zukunft in erster Linie für „Handarbeit“ stehen.
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Das KI-Produkt kostet im Ankerkraut-Shop pro Glas 5,99 Euro und ist damit genauso teuer wie viele andere Gläser mit Gewürzmischungen. Das Unternehmen Ankerkraut wurde 2013 von Anne und Stefan Lemcke in Hamburg gegründet und ist unter anderem mit dem Hamburger Gründerpreis ausgezeichnet worden.
Ankerkraut – wenn ChatGPT eine Gewürzmischung erfindet
Anfangs starteten die Lemckes mit einer Versuchsküche in Wilhelmsburg, inzwischen umfasst das Sortiment mehrere Hundert Gewürze, Mischungen und Tees. Und jeden Monat kommen neue Artikel hinzu.
Im vergangenen Jahr verkauften die Gründer die Mehrheit von Ankerkraut an den Lebensmittelkonzern Nestlé. Dies führte in den sozialen Medien zu einem Shitstorm vieler enttäuschter Kunden, die sich nicht mit dem Gedanken anfreunden wollten, dass das einst kleine Start-up an den großen, nicht unumstrittenen Konzern geht. Anne und Stefan Lemcke fungieren nun noch als Markenbotschafter für Ankerkraut.