Hamburg. Makler-Studie legt rapiden Rückgang offen. Die Lage in kleineren norddeutschen Uni-Städten – und was Käufer bedenken müssen.

Über mehrere Jahre kannten die Immobilienpreise nur einen Weg – nach oben. Hypothekenzinsen nahe der Null-Prozent-Linie und negative Renditen auf dem Sparbuch trieben nicht nur die Norddeutschen in den Kauf von Häusern und Wohnungen. Doch damit ist es offensichtlich vorbei.

Baufinanzierungen werden immer teurer, die Inflation frisst das Ersparte auf. Auch in den kleineren Universitätsstädten im Hamburger Umland sinken nun die Preise – zum Teil dramatisch. Nach einer Studie des Maklers von Poll Immobilien ist Lüneburg von den Preisrückgängen besonders stark betroffen.

Preise in Lüneburg sinken um 11,7 Prozent

Um 11,7 Prozent auf 4317 Euro je Quadratmeter haben sich Eigentumswohnungen seit Jahresbeginn in der Stadt rund 50 Kilometer südlich von Hamburg verbilligt. Das ist laut von Poll Immobilien der zweithöchste Absturz aller 46 bundesweit analysierten, kleineren Universitätsstädte. Nur in Saarbrücken fiel der Preisrückgang mit 11,9 Prozent noch stärker aus als in Lüneburg.

Auch in Lübeck werden Wohnungen billiger

Auch in Lübeck sind Eigentumswohnungen laut der Studie günstiger geworden – allerdings fällt der Rückgang mit 3,9 Prozent auf 4323 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise gering aus.

In Kiel gingen die Preise im Schnitt um 5,3 Prozent auf 3845 Euro pro Quadratmeter zurück. In Rostock sanken sie um 0,3 Prozent auf 4342 Euro je Quadratmeter. In Flensburg zahlt man dagegen mit 3217 Euro pro Quadratmeter nun sogar 2,3 Prozent mehr als zu Jahresbeginn.

In 35 der insgesamt 46 untersuchten Städten fielen oder stagnierten die Preise, in elf gingen sie nach oben. Bundesweiter Spitzenreiter bei den Preisanstiegen war Erlangen mit einem Plus von 8,3 Prozent. Am teuersten war Konstanz am Bodensee mit einem Quadratmeterpreis von 6321 Euro.

Unistädte: Wann Immobilien wertsteigernd sind

„Der Immobilienmarkt ist seit dem Frühjahr vielerorts sichtlich in Bewegung. Das trifft auch auf die kleineren Universitätsstädte zu“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien, zu den Ergebnissen der Untersuchung.

Investitionen in kleineren Städten seien längst kein Geheimtipp mehr unter Kapitalanlegern. Bei den Universitätsstädten hätten aus seiner Sicht vor allem Städte „mit attraktiven Studiengängen“ Wertsteigerungspotenzial. Allerdings sollte man bei der Auswahl einer Immobilie sehr genau hinschauen.