Hamburg. Der Online-Optiker baut abrupt viele der verbliebenen Stellen ab. Eine Filiale in Hamburg wird schon am Donnerstag geschlossen.
Für die Beschäftigen von Edel-Optics beginnt die neue Woche mit schlechten Nachrichten: Nach Informationen des Hamburger Abendblatts steht bei dem Hamburger Optiker eine Entlassungswelle bevor. Ein Firmensprecher bestätigte auf Anfrage, dass 30 der aktuell noch 100 Stellen abgebaut werden sollen – fast ein Drittel.
Edel-Optics in Hamburg baut viele Stellen ab
Die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien am Montagvormittag informiert und zu Gesprächen eingeladen worden. Es sei ein schmerzvoller Schritt, erklärte der Sprecher. Auch das Filialnetz mit derzeit vier Standorten wird weiter reduziert. An diesem Donnerstag schließt Edel-Optics in Ottensen. Die Filiale im Einkaufszentrum Hamburger Meile ist bereits seit dem Frühjahr dicht. Zu den Filialen am Ballindamm in der Hamburger Innenstadt, im Alstertal Einkaufszentrum in Poppenbüttel sowie in Buxtehude hieß es: Diese sollten erhalten werden.
Bereits Ende vergangener Woche war durchgesickert, dass bei Edel-Optics zwei Geschäftsführer ausscheiden. Michael Busch und Jens Eisenblätter haben das Unternehmen mit Sitz auf St. Pauli verlassen – „in gegenseitigem Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung“, wie es hieß (das Abendblatt berichtete). Von dem bisherigen Leitungstrio bleibt nur Dennis Martens, der den Online-Optiker 2009 gemeinsam mit dem Hamburger Projektentwickler und Investor Tomislav Karajica gegründet hatte.
Edel-Optics hat Probleme wegen Lieferengpässen
Edel-Optics war in den ersten Jahren schnell gewachsen. Im Herbst 2020 hatte das Unternehmen zudem noch einen großen Flagshipshore am Ballindamm eröffnet. Nach eigenen Angaben waren zu dem Zeitpunkt insgesamt mehr als 1,5 Millionen Brillen in 120 Länder verschickt worden.
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Offenbar liefen die Geschäfte zuletzt deutlich schlechter. Das brachte Edel-Optics in eine finanzielle Schieflage. Der Handlungsdruck sei groß, so der Firmensprecher. Unter anderem hätten Lieferengpässe dazu geführt, dass Bestellungen nicht ausgeführt werden konnten. Konkretere Angaben machte er nicht. In den kommenden Wochen soll geprüft werden, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um Edel-Optics durch diese herausfordernde Phase zu führen.
Edel-Optics: Was wird aus der Arena der Towers?
Der Optiker ist auch Sponsor der Profi-Basketballmannschaft Hamburg Towers und hat die Namensrechte an der Heimspielstätte der Towers in Wilhelmsburg. Über mögliche Auswirkungen wurde nichts bekannt.