Hamburg. Hunderttausende Menschen strömten am Sonntag in Hamburgs City. Doch gekauft wurde wenig, heißt es bei Budnikowsky.

Bei strahlendem Sonnenschein waren am Sonntag mehr als 400.000 Menschen in der Innenstadt unterwegs. Der verkaufsoffene Sonntag lockte die Passanten in die Shoppingmeilen. Doch kauften sie auch? "Es waren mehr Sehleute als Kaufleute unterwegs", kritisiert Cord Wöhlke, Eigentümer der Drogeriekette Budnikowsky, den mäßigen Erfolg des Geschäfts.

Der Unternehmer machte seinem Ärger über die Sonntagsregelung umgehend in den sozialen Medien Luft: "Was für ein Unsinn, heute bei dem Wetter Verkaufsoffener Sonntag!! Warum nicht vier Sonntage im November und Dezember. Alle würden jubeln, besonders die Mitarbeiter im Einzelhandel,", schrieb Wöhlke auf Facebook.

Mitarbeiter wollten auch das Wetter genießen

Für die Mitarbeiter, die ihren sonst freien Sonntag opferten, sei es ärgerlich, wenn der Tag noch nicht einmal volle Läden und gute Umsätze brächte, sagte Wöhlke dem Abendblatt zu seiner Facebook-Nachricht. Er plädiere daher dafür, die verkaufsoffenen Tage in das Weihnachtsgeschäft zu legen. Wegen des Wetters seien die Beschäftigten im Winter auch eher bereit, an den Wochenenden zu arbeiten.

Darüber hinaus bemängelte Wöhlke ein Ungleichgewicht bei den Ladenöffnungsregelungen. So biete Berlin mehr verkaufsoffene Sonntage als Hamburg.

Wöhlke, der sonst häufig als Verbündeter der Kirchen auftritt, würde die offenen Geschäfte im Advent durchaus in Einklang mit den Anliegen der Gotteshäuser bringen wollen. "Warum nicht erst gegen 13 Uhr öffnen, damit die Menschen erst noch in den Gottesdienst gehen können?", fragt der Unternehmer. Ebensowenig könne er nachvollziehen, dass für die Stände auf den Weihnachtsmärkten andere Regelungen gelten als für die Einzelhändler etwa an der Mönckebergstraße.

Diskussion auch in der HafenCity

Die „Sonntagsöffnung“ ist auch für die Geschäfte in der HafenCity ein Thema. Zumindest Läden, die vor allem Souvenirartikel für Touristen anbieten, sollten auch am Sonntag öffnen dürfen, fordern FDP und Kaufleute in dem Gebiet.

Für 2019 sind Sonntagsöffnungen in Hamburg im Juni, September und November geplant. Voraussetzung ist immer ein besonderer Anlass oder ein Event.