Seit zehn Jahren geht der Streit zwischen den Kirch-Erben und der größten deutschen Bank. Am Freitag könnte endlich ein Urteil fallen.

München. Nach einem zehnjährigen Rechtsstreit zwischen den Erben von Leo Kirch und der Deutschen Bank könnte es zu einem Urteil kommen. Am Freitag wird der Schadenersatzprozess vor dem Oberlandesgericht München fortgesetzt.

Der Deutschen Bank droht eine Niederlage und damit eine hohe Schadenersatzzahlung. Entsprechende Andeutungen hatte der Vorsitzende Richter Guido Kotschy in der letzten Sitzung im November gemacht.

Das Gericht sieht die umstrittenen Interview-Aussagen des damaligen Deutsche-Bank-Vorstandssprechers Rolf Breuer zur Finanzlage der Kirch-Gruppe Anfang 2002 nicht als Unfall, sondern als „öffentliche Bloßstellung“ des früheren Medienunternehmers an. Kotschy hatte einen Vergleich angeregt.

Im Umfeld der Bank hieß es jedoch, dass dies eher unwahrscheinlich sei. Bereits im März hatte es das Kreditinstitut abgelehnt, 800 Millionen Euro an die Erben und Gläubiger Kirchs zu zahlen.

Möglicherweise wird das Gericht nochmals beide Seiten anhören und einen weiteren Termin für eine Urteilsverkündigung ansetzen.