2013 können Verbraucher im Schnitt 554 Euro mehr als 2012 ausgeben. Es gibt aber große regionale Unterschiede. Rote Laterne geht in den Osten.
Nürnberg/Hamburg. Im kommenden Jahr werden die Deutschen nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmens GfK deutlich mehr Geld zur Verfügung haben. Wie die GfK am Mittwoch in Nürnberg mitteilte, können pro Kopf rund 554 Euro mehr als noch in diesem Jahr ausgegeben werden.
Dies entspricht einer Steigerung um 2,9 Prozent auf durchschnittlich 20 621 Euro für den Konsum, Miete und andere Lebenshaltungskosten. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen armen und reichen Regionen.
Doch nicht alle Regionen in Deutschland profitieren vom steigenden Nettoeinkommen gleichermaßen. Auf der Ebene der Bundesländer liegt Hamburg den Angaben zufolge mit 22.769 Euro vor Bayern und Baden-Württemberg. Rheinland-Pfalz stelle mit 20.600 Euro in etwa den Bundesdurchschnitt dar. Die ostdeutschen Bundesländer liegen noch immer unter dem gesamtdeutschen Pro-Kopf-Schnitt, wie die Untersuchung ergab. Das Schlusslicht bilde Sachsen-Anhalt mit 16.970 Euro pro Kopf.
Der ärmste Landkreis ist nach der Prognose Görlitz in Sachsen mit einer Kaufkraft von 15 687 Euro pro Kopf. Wenig Geld zur Verfügung werden laut der Studie auch die Menschen im Elbe-Elster-Kreis (Brandenburg) und im Kyffhäuserkreis in Thüringen haben.
Der reichste Landkreis Starnberg bei München verfügt im kommenden Jahr hingegen über eine fast doppelt so hohe Kaufkraft von 30 509 Euro. Die sogenannte Kaufkraftspreizung, also die Kluft zwischen Arm und Reich, reicht in Deutschland damit von knapp 50 Prozent über dem Durchschnittswert in Starnberg bis zu rund 24 Prozent darunter in Görlitz.
Die Gfk rechnet für 2013 mit einer Kaufkraftsumme von rund 1,6 Billionen Euro für Gesamtdeutschland. Auch real seien die Geldbörsen besser gefüllt. Bei der von der Bundesbank prognostizierten Inflationsrate von 1,5 Prozent blieben immer noch 1,4 Prozent mehr Kaufkraft übrig. Die Gründe dafür seien die weiterhin solide Lage auf dem Arbeitsmarkt und gestiegene Löhne und Gehälter in vielen Branchen, sagte eine Sprecherin.
Das Marktforschungsunternehmen geht daher auch von einer leicht positiven Konsumentwicklung aus. Weniger Geld zur Verfügung würden aber die Rentner haben, da die Steigerung der Bezüge vermutlich unterhalb der Inflationsrate liegen werde. Die Kaufkraft ist das verfügbare Nettoeinkommen inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- oder Kindergeld.