Bankhaus will offenbar nicht nur im Investmentbanking Jobs abbauen. Institut schweigt – will in wenigen Tagen neue Strategie vorstellen.

Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank will nach einem Bericht des „Spiegels“ die Bonuszahlungen an Führungskräfte kürzen. Neben Stellenstreichungen und Verkäufen von Immobilien sehe dies ein neues Sparprogramm vor, das die Vorstandschefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain am Dienstag in Frankfurt am Main vorstellen wollten. Die Bonuszahlungen würden weit über das bisher bekannte Maß hinaus reformiert. Der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagausgabe) zufolge soll die Sondervergütung künftig nicht nur an Geschäftszahlen, sondern auch den guten Umgang mit Mitarbeitern geknüpft werden.

+++ Deutsche Bank streicht 1900 Stellen +++
+++ Weiterhin schwere Zeit für Bankenbranche +++

Eine Rolle spielen solle beim Bonussystem in Zukunft auch, wie kundenorientiert Führungskräfte arbeiteten und wie sie dies ihren Mitarbeitern vorlebten, berichtete die „SZ“ unter Berufung auf informierte Kreise. „Wenn diese Pläne umgesetzt werden, wäre das ein wirklicher Kulturwandel in der Bank“, werden Betriebsräte zitiert.

Der „Spiegel“ berichtete, zusätzlich zum bereits angekündigten Abbau von 1.900 Stellen sei mit weiteren Streichungen zu rechnen. Stark betroffen seien das Investmentbanking und der Standort London. Dort wollten Fitschen und Jain Standorte zusammenlegen und Gebäude verkaufen. Die Bank zentralisiere zudem die Entwicklung neuer Produkte. Einsparungen von drei Milliarden Euro wolle die Bank zur Hälfte durch weniger Stellen und geringere Gehälter erbringen und zur Hälfte bei Informationstechnik, Abläufen und Immobilien.

(dapd)