Continental und Lanxess gelingt Sprung in den Dax, Metro und MAN müssen erste Börsenliga verlassen – größte Neuordnung seit Jahren.
Frankfurt/Main. Der Autozulieferer Continental und der Chemiekonzern Lanxess haben den Sprung in die erste deutsche Börsenliga geschafft. Sie verdrängen den Handelskonzern Metro und den Lastwagenbauer MAN aus dem deutschen Leitindex Dax. Die Veränderung wird zum 24. September wirksam, wie die Deutsche Börse am Mittwochabend mitteilte.
Der Dax spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse wieder. Die Dax-Mitgliedschaft garantiert den Konzernen die Aufmerksamkeit internationaler Anleger. Außerdem orientieren sich zahlreiche Fonds bei ihren Aktienkäufen an der Zusammensetzung des Leitindex.
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+++ Autozulieferer Continental kehrt in Dax zurück +++
Es ist die größte Neuordnung im Dax seit Jahren. Dennoch reagierte die Börse gelassen auf die bereits seit einiger Zeit erwartete Entscheidung. Sowohl die Aufsteiger als auch die Absteiger verzeichneten nach der Bekanntgabe der Entscheidung Kursgewinne.
Continental kehrt nach vier Jahren in die erste Liga der deutschen Konzerne zurück. Der Konzern war 2008 nach dem Einstieg des damaligen Konkurrenten Schaeffler aus dem Dax ausgeschieden. Continental-Chef Elmar Degenhart sagte am Donnerstag in Frankfurt am Main: „Wir freuen uns sehr über unseren Wiederaufstieg in die Klasse der wertvollsten Unternehmen an der Deutschen Börse.“
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Auch Lanxess war schon einmal im Dax vertreten – allerdings nur einen Tag lang nach der Abspaltung vom Mutterkonzern Bayer. Bayer hatte 2005 in das Tochterunternehmen seine margenschwachen Chemiegeschäfte ausgelagert. Doch gelang es dem Lanxess-Management durch ein hartes Sanierungsprogramm und einen konsequenten Konzernumbau, das anfangs eher ertragsschwache Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen. Konzernchef Axel Heitmann betonte, die Aufnahme in den Dax sei für Lanxess „ein stolzer Augenblick und zugleich eine Herausforderung, unseren Kurs des profitablen Wachstums weiterhin konsequent fortzusetzen“.
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Der Metro-Konzern büßte mit seinem Ausscheiden aus dem Dax vor allem für die schlechte Entwicklung des Aktienkurses in den vergangenen zwölf Monaten. Metro-Chef Olaf Koch sprach in einem Mitarbeiterbrief von einer schmerzhaften Entscheidung für Deutschlands größten Handelskonzern. Der aktuelle Aktienkurs spiegele „in keiner Weise die Leistungsstärke und das Potenzial der Metro Group wieder“. Er reflektiere nicht einmal den Wert der Metro-Immobilien. Der Konzern müsse nun durch operative Erfolge das verlorene Vertrauen an den Kapitalmärkten zurückgewinnen. Ziel sei es, den Platz im Daxzurückzuerobern, schrieb Koch.
Dem Lastwagenhersteller MAN wurde vor allem das wachsende Engagement von Volkswagen zum Verhängnis. Der Wolfsburger Konzern hält inzwischen rund drei Viertel der MAN-Anteile. Dadurch sank der für die Zulassung zum Daxentscheidende Streubesitz zuletzt unter die notwendige Marke. Die Aktien von MAN und Metro werden künftig im MDax gelistet. (dapd)