Kampf gegen Staatspleite geht weiter: Bevor Regierungschef Samaras mit Merkel spricht, trifft Avramopoulos deutschen Amtskollegen.

Berlin. Für das hoch verschuldete Griechenland geht der Kampf gegen die Staatspleite in die womöglich letzte Runde – aber die Bundesregierung lehnt weitere Zugeständnisse in der Euro-Krise ab. Der griechische Außenminister Dimitris Avramopoulos kommt am Montag zu einem Treffen mit seinem deutschen Kollegen Guido Westerwelle (FDP) nach Berlin – am Nachmittag wollen die beiden vor die Presse treten.

Die Gespräche dienen auch der Vorbereitung: Am Freitag (24. August) wird der neue griechische Regierungschef Antonis Samaras zu Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der deutschen Hauptstadt erwartet.

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Den Griechen sollen Medienberichten zufolge weitere 2,5 Milliarden Euro in der Kasse fehlen. In Berlin wird nicht mehr ausgeschlossen, dass Athen sich von der gemeinsamen Währung verabschiedet. Umstritten ist, welche Folgen dies für Deutschland hätte. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich am Wochenende skeptisch zu neuen Hilfsprogrammen geäußert. Die Hilfe für kriselnde Euro-Länder dürfe kein „Fass ohne Boden“ werden.

Über weitere Zugeständnisse an das klamme Griechenland wird dem Bundesfinanzministerium zufolge nicht beim Besuch des griechischen Regierungschefs Samaras am Freitag entschieden. „Das wird in dieser Woche überhaupt gar nicht ernsthaft beraten“, sagte Staatssekretär Steffen Kampeter (CDU) am Montag im Deutschlandfunk. „Es geht hier nicht darum, dass es bilateral am Freitag entschieden wird, sondern wir werden das in einem geordneten, fairen und transparenten Verfahren in Europa entscheiden.“

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Auf die Frage, ob das bedeute, dass Deutschland Samaras am Freitag vertrösten werde, falls er um „mehr Zeit, mehr Geld und vielleicht auch um ein drittes Hilfspaket“ bitten sollte, sagte Kampeter: „Es geht hier nicht um Vertrösten. Sondern es geht darum, dass beide Seiten sich an das halten, was wir vereinbart haben.“ Vereinbart sei, auf Grundlage der jeweiligen Analysen des Troika-Berichts von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds zu entscheiden. Der Bericht der Troika werde aber erst im September vorliegen. Dann werde zu entscheiden sein.

Auf die Frage, ob etwas mehr zeitlicher Aufschub und etwas mehr Geld für Griechenland möglich seien, äußerte sich Kampeter nicht. Das seien Spekulationen. „Griechenland muss vertragstreu bleiben“, sagte er lediglich. Der Druck sollte nicht von den Entscheidungsträgern in Griechenland genommen werden. „Wenn es Abweichungen gibt, müssen diese kompensiert werden.“

Mit Material von dpa/Reuters