Die Baumwollpreise, Löhne und Transportkosten steigen. Das werde auch die fertige Kleidung verteuern, sagt die Hamburger Otto-Gruppe.
Hamburg. Der Hamburger Versandhandelskonzern Otto Group geht davon aus, dass die Preise für Bekleidung in Deutschland im kommenden Jahr steigen werden.
"Wir erleben derzeit in der gesamten Branche einen deutlichen Anstieg der Baumwollpreise, aber auch der Arbeitskosten in den Hauptlieferländern China, Indien, Bangladesch und in der Türkei", sagte der Sprecher der Otto Group, Thomas Voigt, dem Abendblatt. "Daher werden sich die Preise für Bekleidung für die Endverbraucher im kommenden Jahr erhöhen. Dieser Entwicklung werden wir uns auch in der Otto Group nicht vollständig entziehen können."
Auch die schwedische Modekette H&M rechnet mit steigenden Preisen für Kleidung . Da Baumwolle derzeit so teuer sei wie schon lange nicht mehr, sei davon auszugehen, „dass die Preise in der Branche steigen werden“, sagte H&M-Chef Karl-Johan Persson dem „Handelsblatt“.
Neben den Rohstoffkosten hätten sich aber auch die Transportkosten und die Löhne in den Produktionsländern Asiens oder in der Türkei erhöht. Bei H&M selbst könnten zudem "viele“ Lieferanten ihre Produktionskapazitäten nicht erhöhen. Persson sagte, seinem Unternehmen machten derzeit viele Faktoren zu schaffen. Ähnlich gehe es aber der ganzen Branche.
Im Zeichen der Wirtschaftskrise habe H&M mit seinen insgesamt 2000 Filialen in 38 Ländern zuletzt weniger neue Geschäfte eröffnet als in normalen Zeiten, sagte Persson. Ziel bleibe aber, jährlich zwischen zehn und 15 Prozent neue Läden zu eröffnen. 2011 werde H&M dieses Ziel erreichen.
In Deutschland wolle H&M künftig auch Einrichtungsartikel unter seiner Marke H&M Home in Geschäften verkaufen. Dafür gebe es aber noch keinen Starttermin. Und auch mit seiner Nobelmarke COS und seinen Töchtern Weekday und Monki wolle H&M expandieren, sagte der Konzernchef.