Die Schweden überraschen derzeit mit schwächeren Verkäufen. Der Konzern macht allerdings einen höheren Gewinn.

Stockholm. Europas zweitgrößter Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) hat unter schwächeren Verkäufen zu leiden, will die Zahl der Neueröffnungen aber nochmals steigern. Der Gewinn stieg im dritten Quartal weiter. Im August sank der Umsatz überraschend um drei Prozent, Analysten hatten mit einem Plus gerechnet. Wie der schwedische Konzern am Donnerstag in Stockholm berichtete, betrug der Umsatzrückgang in dem zurückliegenden Monat flächenbereinigt sogar elf Prozent, im Quartal waren es im Vergleich zum Vorjahr minus sechs Prozent. Hennes & Mauritz machte dafür unter anderem die schwache Konjunktur, die harte Preiskonkurrenz, aber auch das ungewöhnlich warme Sommerwetter verantwortlich.

Vor allem in Märkten wie Spanien, Frankreich oder den USA sei im dritten Quartal weniger verkauft worden, in Deutschland sei das Geschäft zufriedenstellend verlaufen. Die Nachfrage sei angesichts der Rezession schwierig zu kalkulieren gewesen. Kunden achteten besonders auf herabgesetzte Preise, die Sommerware sei sehr schnell ausverkauft gewesen. Zurückblickend habe man insofern sogar zu wenig Waren eingekauft, räumte der Konzern ein. An der Börse sank der H&M- Kurs zeitweilig um fast drei Prozent.

Der Gewinn vor Steuern stieg im dritten Quartal (bis 31. August) um vier Prozent auf 4,77 Milliarden schwedische Kronen (397 Mio Euro). Unter dem Strich wies der Konzern einen Nachsteuergewinn von 3,46 Milliarden Kronen aus nach 3,33 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Wachsen konnte der Konzern durch Neueröffnungen. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 23,5 Milliarden Kronen. Auf gleicher Fläche ging er jedoch um sechs Prozent zurück. Hennes & Mauritz ist in Europa die Nummer Zwei nach der spanischen Inditex-Gruppe (Zara, Massimo Dutti). Der Konzern betreibt weltweit 1800 Filialen in 34 Ländern. Größter Markt ist Deutschland, gefolgt von Großbritannien und Schweden. Die Schweden wollen ihr Expansionstempo beschleunigen. Im laufenden Quartal sollen weitere 150 Läden eröffnet werde. Somit würde sich die Zahl der Neueröffnungen in diesem Jahr auf 240 belaufen. Geplant hatte Hennes & Mauritz zuvor 225 neue Filialen.