Sollte Opel bei General Motors bleiben, befürchtet Experte Dudenhöffer das endgültige Aus für den Autobauer.

Duisburg/Essen. Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat Opel ein „Sterben auf Raten“ vorhergesagt, sollte das Unternehmen beim US-Konzern General Motors bleiben. Alle Anzeichen sprächen dafür, dass es bei einem Verbleib unter dem GM-Dach entweder zur schnellen Schließung von Werken oder zu einem langsamen Tod von Marke und Standorten komme, erklärte Dudenhöffer in einer am Montag veröffentlichten Analyse: „Opel hat mit GM keine Zukunft.“

Der Verwaltungsrat von GM soll am Dienstag und Mittwoch erneut über den Verkauf von Opel beraten. Der Leiter des Forschungszentrums CAR an der Uni Duisburg-Essen verwies darauf, dass General Motors auf dem wichtigen US-amerikanischen Markt in den vergangenen 20 Jahren dramatisch Marktanteile verloren hat. 2010 werde GM voraussichtlich auch auf seinem Heimatmarkt von Toyota überholt und seine Rolle als Marktführer verlieren. Um das Blatt zu wenden, stünden die Chancen schlecht. GM habe wenig neue Produkte und ein geschwächtes Händlernetz.

Als gescheitert beurteilte Dudenhöffer den Versuch von General Motors, Autos künftig auch über Ebay zu verkaufen. In der Woche vor dem 1. September habe GM über das Internetauktionshaus 3.000 Fahrzeuge angeboten: „Kein einziges Fahrzeug wurde verkauft.“ Gefahr bestehe auch auf dem russischen Markt. Der einstige russische Partner Avtovaz habe sich inzwischen Renault zugewandt. Sollte GM nun auch noch die Übernahme von Opel durch das Magna-Konsortium verhindern, müsse der US-Konzern in Russland mit neuen Schwierigkeiten rechnen.

Der Autoexperte verwies darauf, dass Magna mit der staatlich kontrollierten russischen Sberbank im Bunde ist. Die russische Regierung habe in den Verhandlungen um Opel eine entscheidende Rolle gespielt. Sollte das Geschäft scheitern, müssten GM und Opel damit rechnen, künftig sehr große Barrieren in Russland in den Weg gelegt zu bekommen.