Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hält die aktuellen Übernahme-Angebote für Opel für unzureichend. Er glaubt hingegen, eine Insolvenz des Automobilriesen sei die bessere Lösung.

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hält alle drei Angebote zur Übernahme von Opel bislang für unzureichend. Guttenberg sagte „Bild am Sonntag“ „Uns liegen jetzt drei Angebote für eine Übernahme von Opel vor. Das bedeutet aber nicht, dass eines davon automatisch und zwingend zum Tragen kommt. Zuvor müssen wir eine hohe Sicherheit dafür haben, dass die erheblichen Steuermittel, die wir dafür einsetzen müssen, nicht verloren gehen. Diese Sicherheit gewährleistet bislang aus meiner Sicht noch keines der drei Angebote in ausreichender Weise.“

Die Konsequenzen sind für den Minister klar: „Bliebe es bei diesen Defiziten, wäre eine geordnete Insolvenz die klar bessere Lösung - auch sie könnte Chancen für die Zukunft Opels eröffnen“, sagte Guttenberg weiter.

Fiat-Chef Sergio Marchionne hat für den Fall einer Opel-Übernahme den Beschäftigten weitgehende Garantien zugesichert. Der „Bild am Sonntag“ sagte der Fiat-Chef: „Im ungünstigsten Fall wären in Deutschland maximal 2000 Arbeitsplätze durch die Integration von Opel in ein schuldenfreies Gemeinschaftsunternehmen mit Fiat betroffen.“ Nach seinen Worten bekennt sich Fiat zudem zu „allen in Deutschland geltenden arbeitsrechtlichen Bestimmungen, insbesondere zum Betriebsverfassungsgesetz und der Mitbestimmung.“

Nach Marchionnes Darstellung sind auch die rund vier Milliarden Euro Pensionsverpflichtungen in das Fiat-Konzept eingerechnet. Marchionne gab eine Garantie dafür, dass ein aus Fiat und GM Europe gebildetes Unternehmen in spätestens fünf Jahren die Staatsgarantien ablösen werde. Der Fiat-Chef gab sich zuversichtlich, das Fiat das Bieter-Rennen gewinnen werde.