Es gebe keine Hinweise, dass der IWF Athen das Geld verweigern wolle. Regierung will zunächst den Troika-Bericht im September abwarten.

Berlin. Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Hinweise darauf, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) sich nicht an weiteren Hilfen für das hoch verschuldete Griechenland beteiligen will. Man habe keine solchen Signale vom IWF, sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums am Montag in Berlin.

Zunächst müsse der Bericht der Troika von EU-Kommission, IWF und Europäischer Zentralbank (EZB) zu Griechenland abgewartet werden, der Anfang September erwartet werde.

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Darüber seien sich alle Mitglieder der Bundesregierung einig, fügte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter hinzu. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, es gebe keine Verlängerung des Anpassungsprogramms für Griechenland. Es gebe keine Rabatte auf Reformen. Auf die Frage, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) denn ein drittes Finanzpaket für Athen befürworten würde, antwortete Streiter am Montag in Berlin: „Ich sage dazu nichts.“

FDP-Politiker Brüderle: Troika soll Bericht früher vorlegen

Unterdessen hat sich FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle für ein Vorziehen des Troika-Berichts ausgesprochen. „Die Troika und Griechenland sollten zügig für Klarheit über den Stand der griechischen Reformanstrengungen sorgen“, sagte Brüderle am Montag. „Vertrauen gewinnt man nicht mit täglichen Wasserstandsmeldungen. Das führt zu Verunsicherung bei den Menschen und an den Märkten. Es ist daher zu überlegen, den Bericht der Troika nicht erst im Herbst zu veröffentlichen.“ Man habe immer betont, dass es keine Leistung ohne Gegenleistung gebe.

+++ IWF will Griechenland-Hilfe einstellen - droht Staatspleite? +++

Der „Spiegel“ hatte berichtet, der IWF habe bereits signalisiert, dass er sich an weiteren Griechenland-Hilfen nicht beteiligen werde. Damit werde eine Pleite Griechenlands im September wahrscheinlicher. Am Sonntag hatte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler in der ARD gesagt, er sei skeptisch, dass Griechenland die Sparauflagen erfüllen könne und in der Euro-Zone bleiben könne. (Reuters/dpa/abendblatt.de)