Athen will Streckung der Sparauflagen um mindestens zwei Jahre und hofft auf weitere Gelder. Auszahlung hängt von Urteil der Troika ab.

Athen. Griechenland will bei seinen internationalen Geldgebern eine Streckung der neuesten Sparauflagen um mindestens zwei Jahre erwirken. Das teilte das Finanzministerium am Donnerstag in Athen mit. Es geht um Sparmaßnahmen in Höhe von 11,5 Milliarden Euro in den Jahren 2013 und 2014.

Am Nachmittag wollten mehrere Minister unter Vorsitz von Finanzminister Ioannis Stournaras über den weiteren Kurs beraten. Neben Einsparungen soll es um Maßnahmen zur Verschlankung des Staates gehen. Die „Troika“ aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) will Ende Juli erneut Athens Bücher unter die Lupe nehmen. Das Land hofft auf Geldspritzen im August und September in Höhe von 12,5 Milliarden Euro. Vom Urteil der „Troika“ hängt jeweils die Auszahlung neuer Hilfszahlungen ab .

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Auf die Forderung nach Streckung der Sparauflagen hatten sich die Chefs der drei Koalitionsparteien geeinigt. „Das ist die Grundlage unserer Kooperation“, sagte der Chef der Sozialisten, Evangelos Venizelos, am späten Mittwochabend im Fernsehen. Zuvor hatte er sich mit den Koalitionspartnern, Regierungschef Antonis Samaras (Konservative) und dem Vorsitzenden der Demokratischen Linken, Fotis Kouvelis, getroffen.

Allerdings ist den Griechen bewusst, dass sie zunächst damit beginnen müssen, bereits getroffene Zusagen einzulösen. Andernfalls seien die Geldgeber nicht mehr bereit mit Athen zu verhandeln, hieß es nach dem Treffen. Darunter sind nach Informationen aus Kreisen des Finanzministeriums zahlreiche Privatisierungen. Das Ziel, bis zum Jahresende 3,2 Milliarden Euro zu kassieren sei jedoch „nicht realistisch“. (dpa/abendblatt.de)