Nach den jüngsten Rundumschlägen US-amerikanischer Ratingagenturen werden Moody's Standard & Poor’s (S&P) und Fitch überprüft.
London. Die europäische Aufsichtsbehörde ESMA untersucht die jüngsten Rundumschläge US-amerikanischer Ratingagenturen gegen Banken im Euroraum. Die Frage sei, ob die Bewertungsprozeduren hinreichend schlüssig und transparent seien, sagte ESMA-Chef Steven Maijoor der „Financial Times“ (Montag). Demnach geht es vor allem um Abstufungen, wie sie die Ratingagentur Moody’s in den vergangenen Wochen für zahlreiche Banken vorgenommen hatte. Neben Moody’s sollen die Ratings von Standard & Poor’s (S&P) und Fitch überprüft werden. Die ESMA mit Sitz in Paris ist die zuständige Aufsichtsbehörde für Ratingagenturen in der EU.
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„Banken-Ratings sind sehr wichtig, weil es eine Rückwirkung auf die Bewertung von Staaten und Staatsanleihen gibt“, sagte Maijoor der Zeitung. Gerade massenhafte Herabsetzungen der Bonität von Kreditinstituten gäben der ESMA zu denken: „Eine Ratingänderung en bloc kann keine Entschuldigung dafür sein, weniger Zeit darauf zu verwenden. Es ist wichtig, dass jede einzelne Ratingentscheidung die selbe Aufmerksamkeit bei Details und Analyse erhält.“ Es gehe ihm nicht darum, Einfluss auf die Benotungen der Agenturen zu nehmen. „Wir fordern nur, dass ihre Entscheidungen ökonomisch Sinn ergeben und logisch sind.“
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Die US-Ratingagenturen waren in der Vergangenheit mehrfach kritisiert worden. Zuletzt hieß es, der Einfluss ihrer Entscheidungen auf die Finanzmärkte sei mit Blick auf Euro-Krisenländer zu willkürlich. (dpa)