ThyssenKrupp hat seine zivile Sparte von Blohm + Voss an einen britischen Investor verkauft. Die 1500 Arbeitsplätze seien aber sicher, so ein Manager.

Hamburg/Essen. Der Essener Stahlkonzern ThyssenKrupp hat nach langer Suche doch noch einen Käufer für den zivilen Bereich der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss gefunden. Das Geschäft mit dem Bau von Megajachten, die Reparaturwerft und die Blohm + Voss-Maschinenbausparte werden von der britischen Beteiligungsfirma Star Capital übernommen. Der Kaufvertrag sei am Wochenende unterschrieben worden, teilte ThyssenKrupp am Montag mit. Der Kaufpreis soll sich nach Angaben aus Unternehmenskreisen auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen.

Betroffen vom Verkauf sind rund 1500 Mitarbeiter, die zuletzt einen Umsatz von knapp 500 Millionen Euro erwirtschaften. Der Vorstandsvorsitzende von ThyssenKrupp MarineSystems, Hans Christoph Atzpodien, sagte: „Die Arbeitsplätze sind sicher. Sonst hätten wir diese Transaktion nicht gemacht.“ Der Verkauf sei eine wichtige Weichenstellung zur Sicherung der Zukunft des Schiffsbaus in Hamburg-Steinwerder.

+++ ThyssenKrupp verkauft Traditionswerft +++

+++ Investor zahlt dreistelligen Millionenbetrag für Blohm+Voss +++

ThyssenKrupp selbst will sich künftig auf den Marineschiffbau konzentrieren. Im Konzern bleiben deshalb der U-Bootbauer HDW und die auf Überwasser-Marineschiffe spezialisierte Blohm + Voss Naval sowie eine auf den Marineschiffbau spezialisierte schwedische Werft. Insgesamt beschäftigen sie zusammen rund 3.700 Mitarbeiter.

Blohm + Voss Naval werde künftig ähnlich wie ein Anlagenbauer ohne eigene Fertigung am Markt agieren und sich auf die Konzeption der Schiffe, den Einkauf der benötigten Systeme und die Steuerung des Baus konzentrieren. Die eigentliche Fertigung könne dann auf einer Werft im Lande des Bestellers erfolgen, betonte Atzpodien.

Blohm + Voss ist eine der traditionsreichsten Werften Deutschlands. Erst kürzlich war dort der Luxusliner „Queen Mary 2“ wieder auf Vordermann gebracht worden. ThyssenKrupp geht davon aus, dass der Verkauf bereits im ersten Quartal 2012 abgeschlossen werden kann. Das Geschäft muss noch von den Aufsichtsgremien sowie Wettbewerbs- und Außenwirtschaftsbehörden genehmigt werden. (dapd/dpa/abendblatt.de)