Im Hamburger Hafen ist das Frachtaufkommen weiter gestiegen. Gut neun Millionen Container werden 2011 umgeschlagen – ein Plus von zehn Prozent.

Hamburg. Europas drittgrößter Hafen Hamburg setzt trotz Schuldenkrise und Wirtschaftsabschwung auch für 2012 auf Wachstum. „Ich gehe für das kommende Jahr konservativ geschätzt von 9,2 bis 9,3 Millionen TEU (Standardcontainer) aus. Die Zielmarke muss 9,5 Millionen TEU sein“, sagte Günther Bonz, Präsident des Unternehmerverbandes Hafen Hamburg, am Donnerstag. Das wären rund fünf Prozent mehr als 2011. Der Hamburger Hafen profitiert von seinen wichtigsten Partnerländern in Asien, hier vor allem China und Indien, sowie vom Handel mit Russland. Deren Wirtschaftswachstum liegt Prognosen zufolge im kommenden Jahr über dem globalen Durchschnitt.

Für das laufende Jahr rechnet der Hafen mit einem Umschlag von rund 9 Millionen Standardcontainern (TEU) und einem Gesamtumschlag von rund 130 Millionen Tonnen – eine Zunahme um über zehn Prozent. Damit erreicht die Hafenwirtschaft der Hansestadt beinahe das Vorkrisenniveau von 2008.

+++ Hintergrund: Der Hamburger Hafen +++

Mit einem Wachstum um fünf Prozent im kommenden Jahr würde sich der Hafen, der in Europa nur von Rotterdam und Antwerpen überflügelt wird, von der abkühlenden deutschen Wirtschaft absetzen. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt, das im laufenden Jahr der jüngsten Prognose der Wirtschaftsweisen zufolge um drei Prozent wächst, schafft 2012 laut den Ökonomen nur noch ein Plus von 0,9 Prozent.

+++ Hintergrund: Hafenwirtschaft drängt auf Ausbau der Verkehrswege +++

Dennoch zeigten sich die Unternehmer nicht vollends zufrieden und forderten von Bund und Ländern einen rascheren Ausbau der Binnenschifffahrts- und Straßenverkehrswege im Hinterland des Hafens sowie eine zügige Umsetzung der geplanten Elbvertiefung und eine Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals. Durch die Inbetriebnahme eines neuen Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg könnte der Gesamtumschlag noch um acht Prozent auf rund 140 Millionen Tonnen steigen, sagte Bonz weiter. (Reuters/abendblatt.de)