Hamburg zieht mit einem Umschlagplus von 15,3 Prozent an Antwerpen vorbei und erobert Platz zwei unter Europas Containerhäfen zurück.
Hamburg. Hamburg auf Wachstumskurs: Der Hafen hat sich nach den ersten neun Monaten des Jahres seinen Platz als zweitgrößter Containerhafen Europas zurückerobert. Mit einem Umschlagplus von 15,3 Prozent auf 6,8 Millionen Standardcontainer (TEU) überrundete Hamburg den Konkurrenten Antwerpen, der gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres nur um 3,1 Prozent zulegen konnte. Das gab die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Montag in der Hansestadt bekannt. Am Ende des Jahres sollen es rund neun Millionen TEU sein. „Das hätten wir in dieser Form nicht erwartet“, sagte Vorstand Claudia Roller. Der Hafen habe sich hervorragend entwickelt.
Während der Krise hatte Hamburg besonders hohe Rückschläge erlitten und war vorübergehend auf den dritten Platz in Europa zurückgefallen. Das holt der Hafen nun wieder auf, weil vor allem die chinesischen Lieferungen und der Verkehr nach Mittel- und Osteuropa kräftig boomen. Größter Containerhafen bleibt mit Abstand Rotterdam mit einem Marktanteil von 31,7 Prozent, Hamburg kommt auf 23,7 und Antwerpen auf 23 Prozent. Die bremischen Häfen wuchsen mit plus 23 Prozent besonders dynamisch und erreichten 15,7 Prozent Marktanteil.
Der Hamburger Hafen profitiert wieder verstärkt von seiner Scharnierfunktion zwischen Ostasien und Europa. China ist der größte Handelspartner und für rund ein Drittel des Containerumschlags verantwortlich. Dieser Umschlag wuchs in den ersten neun Monaten um knapp 12 Prozent. Russland schob sich mit einem Zuwachs von 41 Prozent auf den zweiten Platz der Handelspartner vor; mit Finnland (plus 30 Prozent), Schweden (plus 13 Prozent) und Polen (plus 36 Prozent) befinden sich drei weitere Ostsee-Länder unter den Top Ten der Handelspartner des Hamburger Hafens. Tschechien und Polen erhalten zudem mit Direktzügen Container aus dem Hamburger Hafen.
"Es geht nicht allein um die wachsenden Konsumgütermärkte, sondern aus China kommen mittlerweile auch viele Zulieferteile für die Industrie“, sagte Roller. Im kommenden Jahr werde sich das Wachstum aus konjunkturellen Gründen etwas abschwächen, aber immer noch deutlich bleiben.