Der Dax sprang am Mittwoch erstmals seit Mitte August zeitweise wieder über die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten.

Frankfurt/Main. An der Börse wächst die Hoffnung auf Fortschritte bei der Lösung der Euro-Schuldenkrise: Der Dax sprang am Mittwoch erstmals seit Mitte August zeitweise wieder über die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten. Zum Handelsende rutschte er knapp unter diese Marke und schloss mit einem Plus von 2,21 Prozent bei 5994,47 Punkten.

Es war der sechste Handelstag in Folge mit Aufschlägen, insgesamt machte der Dax seit Dienstag vergangener Woche knapp 15 Prozent gut. Der MDax gewann am Mittwoch 2,43 Prozent auf 8935,86 Punkte, der TecDax stieg um 1,62 Prozent auf 682,77 Punkte.

Der EuroStoxx 50 stieg um 2,43 Prozent auf 2372,15 Punkte, auch die Leitindizes in London und Paris verbuchten ein Plus. An der Wall Street in New York legte der Dow Jones Industrial zum Auftakt ebenfalls zu.

Börsianer sprachen von mehreren Gründen für die Zuwächse. So steige der Optimismus, dass eine Lösung der Schuldenkrise näher rücke. Darüber hinaus nährten die jüngsten Daten aus Europa die Hoffnung, dass sich die Konjunktur besser als zuletzt angenommen entwickle. Händler verwiesen zudem auf einen starken Erholungstrend der Aktien, die nach ihrem Rückschlag günstig bewertet erschienen. Das werde von vielen als gute Gelegenheit gesehen, sich wieder mit Aktien einzudecken.

Der Euro knüpfte an den Höhenflug der vergangenen Handelstage an und stieg über die Marke von 1,38 Dollar. Dies waren etwa fünf Cent mehr als zu Beginn der Woche. Händler begründeten dies auch damit, dass die Industrieproduktion der Eurozone im August überraschend zulegte.

Am Dienstag war der Dax mit einem Plus von 0,30 Prozent auf 5865,01 Punkte aus dem Handel gegangen. Ende Juli lag der Leitindex noch bei 7350 Punkten, ging dann aber angesichts der anhaltenden Schuldenkrise in der Eurozone sowie von Rezessionsängsten auf Talfahrt und sackte bis unter 5000 Punkte. An den hochnervösen Finanzmärkten brachte das dritte Quartal die größten Verluste am Aktienmarkt seit neun Jahren und der Dax verlor zwischen Juli und September 25 Prozent – und das, obwohl die Unternehmen noch gut dastehen.

Seit Monatsanfang legt der Dax aber wieder zu, die Hoffnung auf Fortschritte bei der Lösung der Schuldenkrise steigt. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso legte im Europaparlament Vorschläge für eine Stärkung der europäischen Banken vor. Die „Schutzwälle“ müssten verstärkt werden.

Am vergangenen Wochenende hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy ein Gesamtpaket zur Lösung der Schuldenkrise bis Ende des Monats angekündigt.

In der Slowakei steht nun doch eine Mehrheit für die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF. Griechenland kann derweil im Kampf gegen den drohenden Staatsbankrott auf dringend benötigte Milliardenkredite von EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) hoffen. (dpa/abendblatt.de)