Parlament in Bratislava debattierte bis in den späten Abend. Regierung gestürzt

Bratislava. Die geplante Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF ist vom slowakischen Parlament vorerst gestoppt worden. Nur 55 der 150 Abgeordneten in Bratislava stimmten gestern am späten Abend nach hitziger Debatte für die Aufstockung des Rettungsfonds. Damit ist die Koalitionsregierung von Premierministerin Iveta Radicova ebenfalls gescheitert: Sie hatte das Votum mit der Vertrauensfrage verbunden.

Die Slowakei ist das einzige Euro-Land, das den neuen, größeren Rettungsschirm noch nicht gebilligt hat. Ohne grünes Licht aus Bratislava aber können die 16 anderen Euro-Länder die Reform nicht umsetzen. Aus Sicht des slowakischen Außenministers Mikulas Dzurinda könnte aber eine zweite Abstimmung über den EFSF noch in dieser Woche dank der Stimmen der Opposition eine Mehrheit finden. So habe Oppositionsführer und Ex-Premier Robert Fico seine Zustimmung zur EFSF-Reform schon zuvor an den - nunmehr erzwungenen - Rücktritt der Regierung geknüpft.

Griechenland kann unterdessen auf neue Milliardenkredite von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds hoffen. Deren Experten, die in Athen die Bücher geprüft hatten, gehen davon aus, dass Anfang November frisches Geld fließt.