In der Rangliste befinden sich auch zehn deutsche Unternehmen. Apple macht in diesem Jahr den größten Sprung von Platz 17 auf acht.

Köln. Coca-Cola ist einer Studie zufolge die wertvollste Marke der Welt. Der Markenwert des Getränkeherstellers beträgt nach Untersuchungen des Beratungsunternehmens Interbrand 71,86 Milliarden Dollar (54,5 Mrd Euro). Damit blieb die Spitzenposition im Vergleich zum Vorjahr ebenso unverändert wie die Plätze zwei und drei: Dort rangieren der amerikanische Computerhersteller IBM und der Softwaregigant Microsoft. Das teilte Interbrand am Dienstag in Köln und New York mit.

„Dass sich in der Top-10-Spitzengruppe des Rankings seit Jahren mehr oder weniger stets dieselben Namen finden, erklärt sich dadurch, dass Markenwerte deutlich weniger im Wert schwanken als andere Wirtschaftsgüter“, sagte Studienleiter Nik Stucky laut Mitteilung.

Einzige Veränderung in diesem Jahr: Trotz des Rücktritts von Vorstandschef Steve Jobs hat es Apple unter die Top-Ten geschafft. Der Hersteller von iPhone, iPad und iMac stieg von Rang 17 auf Rang acht. „Es geht nicht nur darum, dass sie hübsche Produkte machen“, sagte Interbrand-Chef Jez Frampton. „Sie haben einen Lifestyle geschaffen.“

Die Wertsteigerung in diesem Jahr führte Frampton auf die dominante Rolle von Apple auf dem Tablet-Markt zurück. „85 Prozent der Menschen, die ein Tablet erwägen, wollen ein iPad kaufen“, erklärte er. „Es gibt keinen einzigen Wettbewerber, der auf mehr als fünf Prozent kommt.“

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Zehn der 100 wertvollsten Marken in der Rangliste stammen aus Deutschland. Am weitesten vorne findet sich Mercedes-Benz. Der Autohersteller steht mit 27,45 Milliarden Dollar auf dem zwölften Platz. Mit 24,55 Milliarden Dollar folgt BMW auf Rang 15, vor dem Softwareproduzenten SAP (14,54 Milliarden Dollar/Platz 24).

Zu den größten Verlierern gehörte in diesem Jahr Nokia. Der finnische Hersteller von Mobiltelefonen fiel von Platz acht auf Platz 14 zurück. Einst dominierte Nokia den europäischen Handymarkt, inzwischen wurden angesichts des harten Wettbewerbs mit Apple, Research in Motion (RIM) und anderen aber Arbeitsplätze gestrichen.

Der taiwanische Mobilfunkhersteller HTC dagegen schaffte auf Rang 98 erstmals den Sprung auf die Liste. Es war auch das erste Mal, dass ein taiwanisches Unternehmen dort aufgeführt wurde, wie Frampton erklärte. HTC produziert Smartphones wie das HTC Evo, das mit Googles Betriebssystem Android läuft.

Die Interbrand-Studie ist nur eine von verschiedenen Ranglisten zum Markenwert, denen jeweils unterschiedliche Berechnungsmodelle zugrunde liegen. Die US-Marktforscher von Millward Brown zum Beispiel sahen im Mai Apple auf Platz eins und taxierten den Markenwert des iPhone-Herstellers auf 153,5 Milliarden Dollar, in der neuen Studie kommt Apple auf 33,49 Milliarden Dollar. Interbrand wertet für die Liste den Gewinnanteil der Unternehmen aus, der sich auf die Stärke ihrer Marke zurückführen lässt. Dabei werden die zukünftige Stärke der Marke und die Fähigkeit, eine Nachfrage zu schaffen, mit einbezogen. (dpa/dapd)