Der Chef der Bremer Lürssen-Werft gibt das Ringen um die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss nicht auf. Man wolle die Werft ganz übernehmen.
Hamburg. Friedrich Lürßen, Chef der Bremer Lürssen-Werft, gibt das Ringen um die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss nicht auf und bietet Gespräche an. „Wir bedauern, dass unser Angebot für eine Partnerschaft zwischen Blohm+Voss und Lürssen offenbar unvollständig bei den Mitarbeitern angekommen ist und dadurch ein unrichtiger Eindruck entstanden ist“, sagte er dem Hamburger Abendblatt (Montagausgabe). Seine Werft verstehe sich „als Partner in der Tradition hanseatischer Schiffbauer.“ Lürßen betonte, die Werft wolle mit einer „hoch qualifizierten Mannschaft beider Unternehmen in Europa auf Augenhöhe bleiben.“ Das Unternehmen sei davon überzeugt, dieses Ziel am besten mit einer integrierten Werft zu erreichen. Details einer solchen Neuausrichtung möchten die Bremer „im Rahmen von Verhandlungen sorgfältig und verantwortungsbewusst prüfen und gemeinsam mit Führungskräften, Betriebsräten und Mitarbeitern sinnvoll gestalten.“
Lürßen stellte zudem klar, dass man die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss ganz übernehmen wolle. „Das Angebot umfasst alle bekannten Blohm+Voss-Firmen“, teilten die Bremer am Sonntag mit. Lürssen war mit einer Kaufofferte auf wenig Gegenliebe bei der Blohm+Voss-Mutter ThyssenKrupp und dem Betriebsrat in Hamburg gestoßen. ThyssenKrupp möchte die Hamburger Werft lieber an einen englischen Finanzinvestor veräußern. Lürssen habe insbesondere Interesse an den schiffbaulichen Aktivitäten Blohm+Voss Naval, Shipyard und Repair, so die Bremer am Sonntag in einer Stellungnahme. Zudem wolle man den gesamten Auftrag der Fregatten F125 „mit allen Chancen und Risiken“ übernehmen. Vom Angebot ausgenommen seien nur die Aufträge zum Bau der Korvette K130 und des Einsatzgruppenversorgers, da diese bereits im Jahr 2012 abgeliefert werden sollen. (HA)