Der massive Aufkauf von Anleihen einzelner Staaten durch die EZB sei rechtlich bedenklich, sagt Bundespräsident Christian Wulff.

Lindau. Bundespräsident Christian Wulff redet Tacheles. Er fordert ein Ende der Schuldenpolitik zulasten junger Menschen. Vor Wirtschafts-Nobelpreisträgern sagte Wulff am Mittwoch in Lindau am Bodensee nach einem vorab verbreiteten Redetext : "Die Versündigung an der jungen Generation muss ein Ende haben.“ Immer neue Schulden zu machen könne auf Dauer nicht gut gehen. Wulff sagte, er verstehe die Empörung vieler Menschen in der Schuldenkrise.

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Der Bundespräsident übte scharfe Kritik an der Politik vieler Länder in der globalen Krise. Immer noch sei der Bankensektor labil, die Staatsschulden seien auf Rekordniveau und die fundamentalen Probleme für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit so präsent wie zuvor. Vor allem müssten die Lasten der Krise nun fair verteilt werden.

Wulff kritisierte auch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Währungshüter müssten schnell zu ihren vereinbarten Grundsätzen zurückkehren. Der massive Aufkauf von Anleihen einzelner Staaten durch die EZB sei rechtlich bedenklich.