VW setzt Wendelin Göbel als neuen Einkaufschef für Premiumtochter Audi ein und kauft historische Fahrzeugsammlung des Ausfertigers Karmann.

Wolfsburg/Hamburg. Neue Personalentwicklung im Volkswagen-Konzern. Wendelin Göbel, der bislang als Generalsekretär für den Konzern tätig war, soll laut Berichten der "Financial Times Deutschland" nun als Einkaufschef zur VW-Premiumtochter Audi wechseln. Somit wird Göbel. der als enger Vertrauter von Konzernchef Martin Winterkorn gilt, zum Nachfolger von Ulf Berkenhagen. Dieser geht unbestätigten berichten zufolge als Beschaffungsvorstand zum Lastwagenbauer MAN.

Volkswagen hatte Anfang Mai die Anteile an dem Lkw-Bauer über die 30-Prozent-Marke angehoben und den restlichen Aktionären – wie vorgeschrieben – ein Übernahmeangebot unterbreitet. Bereits im Anschluss an die MAN-Hauptversammlung am 27. Juni soll Berkenhagen laut Medienberichten in den MAN-Vorstand einziehen.

Darüberhinaus wurde bekannt, dass der Volkswagen-Konzern die komplette historische Fahrzeugsammlung seines früheren Auftragsfertigers Karmann übernimmt. Das sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag in Wolfsburg. Einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zufolge hatte der Gläubiger-Ausschuss des insolventen Cabrio-Spezialisten Karmann am Donnerstagabend dem Verkauf der restlichen Sammlung zugestimmt. Bereits im vergangenen Jahr hatte VW 73 Autos der Sammlung erworben, die einen historischen Bezug zu den heutigen Marken des Autokonzerns haben. Nun kommen noch einmal 60 Wagen hinzu.

„Volkswagen wird diese faszinierende Sammlung komplett erhalten und damit den Osnabrücker Bürgern und der Region ein bedeutendes Stück automobiler Geschichte sichern“, sagte der Sprecher. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Autos werden künftig bei Werksbesichtigungen am Standort Osnabrück präsentiert werden. Gleichzeitig sollen sie in Aktivitäten des Bereichs Volkswagen Classic eingebunden werden und beispielsweise bei Oldtimerrallyes oder Pressepräsentationen Verwendung finden.

Die Karmann-Sammlung umfasst nicht nur Autos von Marken, die inzwischen im VW-Konzern aufgegangen sind, wie DKW oder Porsche. In ihr sind auch Autos anderer Hersteller versammelt, die zu den Karmann-Kunden zählten, wie etwa die inzwischen untergegangenen Marken Adler oder Hanomag. Auch Fahrzeuge beispielsweise von Mercedes, BMW, Jaguar, Opel oder Nissan gehören dazu, ebenso wie einige Stilstudien und Prototypen. Auch der Rolls-Royce des ersten britischen Stadtkommandanten von Osnabrück nach Kriegsende steht in der Sammlung auf dem Werksgelände.

Im April 2009 war Karmann in die Insolvenz gegangen. VW übernahm sämtliche Namensrechte und wichtige Patente und baut in Osnabrück die Cabrio-Version des Golfs.

(dpa)