Die Mitarbeiter vom einstigen Branchenprimus fürchten um ihre Jobs. Solarkonzern prüft andere Pläne zum gescheiterten Sanierungskonzept.
Bitterfeld-Wolfen. Der angeschlagene Solarkonzern Q-Cells ringt weiter um seine Zukunft. Es würden derzeit Alternativen zum gescheiterten ursprünglichen Sanierungskonzept geprüft, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Berichte, wonach der Konzern noch diese Woche einen Insolvenzantrag stellen könnte, wollte die Sprecherin weiterhin nicht kommentieren.
Im Ringen um die Rettung des Solarkonzerns zeigen sich die Minderheits-Gläubiger offen für Verhandlungen. „Wir sind gesprächsbereit“, sagte Rechtsanwalt Peter Dreier am Montag. „Unser Interesse ist nicht die Insolvenz.“ Nun sei der Vorstand gefordert. Bislang habe es aber keine Verhandlungen zwischen Unternehmen und den Gläubigern gegeben, die der Anwalt vertritt. Q-Cells hatte Ende der vergangenen Woche erklärt, das Sanierungskonzept sei gescheitert, weil Minderheitsgläubiger mit Klagen gegen das Konzept vor Gericht voraussichtlich Recht bekommen würden.
Q-Cells beschäftigte zuletzt fast 2200 Menschen und war einst Hoffnungsträger der Solarbranche in Deutschland. Vergangenes Jahr war der Verlust mit 846 Millionen Euro fast so hoch wie der Umsatz, der um ein Viertel auf rund eine Milliarde Euro eingebrochen war.
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„Wir haben noch keine Informationen, wie es weitergeht“, sagte die Vize-Bezirksleiterin der Gewerkschaft IG BCE, Sylke Teichfuß. „Die Betriebsräte warten auf Informationen des Vorstandes. Das ist unser Problem." Die Mitarbeiter bei Q-Cells fürchteten um ihren Job. Jedoch gebe es Hoffnung: „Selbst eine Insolvenz heißt nicht zwangsläufig, dass Arbeitsplätze in Größenordnungen verloren gehen.“
Teichfuß betonte, Deutschland habe sich zur Energiewende bekannt und wolle auf Atomkraft verzichten. Daher seien Firmen im Bereich Erneuerbare Energien notwendig. „Ich denke, dass Q-Cells Zukunft hat“, sagte Teichfuß.
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Spekulationen um eine baldige Insolvenz haben den Aktienkurs des Unternehmens einbrechen lassen. Das Papier sackte am Montag um mehr als 30 Prozent auf das Rekordtief von rund 14 Euro-Cent pro Aktie und pendelte sich dann bei etwa 15 Euro-Cent ein. (dpa/dapd/abendblatt.de)