Berlin. Das Hauptproblem der Solarförderung ist, dass sie früher sehr hoch war – und damit noch auf Jahre die Verbraucher belastet. Denn sie müssen gemäß des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die auf 20 Jahre garantierte Förderung per Ökoenergie-Umlage über den Strompreis zahlen. Noch 2008 wurde für Strom aus Photovoltaikanlagen auf dem Dach 47,75 Cent gezahlt. Zum Vergleich: Die Kilowattstunde Strom wird an der Strombörse für netto 5 bis 6 Cent gehandelt.
Mittlerweile ist die Vergütung auf 24,43 Cent je Kilowattstunde gesunken und damit ist es für manchen Hausbesitzer günstiger, den Strom selbst zu nutzen statt den Strom aus der Steckdose. Wegen Netzentgelten, Öko-Umlage, Steuern und weiterer Komponenten kostet der Strom für den Endverbraucher mehr als 25 Cent je Kilowattstunde.
Derzeit müssen die Verbraucher für die Solar-Vergütungen pro Jahr etwa acht Milliarden Euro zahlen – diese haben nach Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) einen Anteil an der Ökostrom-Umlage von 56 Prozent im laufenden Jahr. Solarenergie macht aber nur rund 20 Prozent des Ökostrommixes aus, weshalb sie als umwirtschaftlichste Form der erneuerbaren Energien kritisiert wird.
Bisher gibt es regelmäßige Förderkürzungen – je nachdem wie viele Solaranlagen neu ans Netz gegangen sind („atmender Deckel“). Da diese aber mit dem Preisverfall durch die Schwemmung des Marktes mit billigen Modulen aus China nicht mehr standhalten können, gibt es Forderungen nach einer festen Deckelung des jährlichen Zubaus auf 1000 Megawatt. 2011 war die 7,5-fache Menge neu ans Netz gegangen.
Doch ein solches Ausbautempo kann das Netz kaum verkraften – zudem droht durch einen so starken Zubau zu fördernder Anlagen eine hohe Belastung der Bürger – und das Brechen eines Versprechens. Denn die Regierung hatte versprochen, dass die Ökostrom-Umlage nicht über 3,5 Cent je Kilowattstunde steigen soll – derzeit sind es 3,59 Cent. Einen Durchschnittshaushalt kostet die Umlage rund 125 Euro im Jahr. (dpa)