Der hoch verschuldete Konzern kämpft um das Überleben. Um eine Pleite zu verhindern, sollen Gläubiger 95 Prozent der Aktien erhalten.

Bitterfeld-Wolfen/Leipzig. Der Vorstand des um das Überleben kämpfenden Solarunternehmens Q-Cells (Bitterfeld-Wolfen) hat seinen Restrukturierungsplan verteidigt. „Nur so ist das Unternehmen sanierungsfähig“, sagte Vorstandsvorsitzender Nedim Cen am Freitag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Leipzig.

Der Plan sieht vor, dass die Gläubiger des hoch verschuldeten Unternehmens 95 Prozent der Aktien erhalten, für die Aktionäre sollen nur noch 5 Prozent der Anteile bleiben. „Anders ist das Unternehmen nicht überlebensfähig. Die Insolvenz wäre unausweichlich“, sagte Cen.

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Den jüngsten Zahlen zufolge war Q-Cells im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust war fast so hoch wie der gesamte Umsatz, wie das Unternehmen Anfang dieser Woche auf der Basis vorläufiger Geschäftszahlen mitteilte. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 846 Millionen Euro.

Als Konsequenz aus dem Werteverfall an der Börse fällt das Unternehmen mit 2300 Beschäftigten, das einst sogar als Kandidat für den Dax gehandelt wurde, am 19. März aus dem TecDax heraus. Die Versammlung musste aus juristischen Gründen einberufen werden, weil Q-Cells kein Eigenkapital mehr hat. Eine Abstimmung ist nicht vorgesehen. (dpa/abendblatt.de)