Eon, Deutschlands größter Energieversorger, ist im vergangenen Jahr erstmals in seiner Firmengeschichte in die roten Zahlen gerutscht.

Düsseldorf. Zum ersten Mal in der Firmengeschichte hat der größte deutsche Energiekonzern Eon rote Zahlen geschrieben. Bedingt unter anderem durch die sofortige Stilllegung von Kernkraftwerken und milliardenschwere Abschreibungen in Italien und Spanien wies der Konzern unter dem Strich einen Verlust von 2,2 Milliarden Euro aus, nach 5,8 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.

Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Eon habe 2011 aber die Talsohle durchschritten und werde in diesem Jahr wieder einen Anstieg des Ergebnisses sehen.

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Die Dividende soll von 1,50 Euro auf 1,00 Euro gekürzt und für das Geschäftsjahr 2012 wieder leicht auf 1,10 Euro angehoben werden, hieß es weiter. Beim Umsatz verbuchten die Düsseldorfer ein Plus von 22 Prozent durch einen starkes Zuwachs im Strom- und Gashandel. Die Mitte vergangenen Jahres verordnete Stilllegung von zwei Atomkraftwerken und die Brennelemente-Steuer schlugen negativ mit 2,5 Milliarden Euro zu Buche.

Neue Konditionen für Gaslieferung mit Norwegen

Für die Gaslieferungen aus Norwegen konnte Eon neue Konditionen aushandeln. Künftig werde Eon 25 Prozent seines gesamten Gasbezugs zu Preisen auf Marktniveau beziehen können. Vorstandsmitglied Jörgen Kildahl hatte mit der norwegischen Statoil am Dienstagabend einen Durchbruch bei den Verhandlungen erzielt.

Die Eon-Tochter Ruhrgas steht wegen der langfristigen Lieferverträge mit höheren Preisen unter erheblichem Druck, weil Gas am Markt zu günstigeren Preisen zu kaufen ist. Im vergangenen Jahr waren bei Eon im Gashandel die Ergebnisse um 700 Millionen Euro zurückgegangen. Seit einiger Zeit verhandeln die Düsseldorfer bislang erfolglos mit dem russischen Gasriesen Gazprom über eine Anpassung der Preise. Derzeit liegt der Fall vor dem Schiedsgericht. Insgesamt bezieht Eon 35 Prozent der Mengen von Gazprom. (dpa/abendblatt.de)