In Deutschland streicht der Energiekonzern 6000 Stellen. Auch der Standort Hannover ist betroffen. Eon und Gewerkschaften sind sich einig.

Düsseldorf/Hannover. Ein Abbau von weltweit 11.000 Stellen. Darauf hat sich Deutschlands größter Energiekonzern E.on mit den Gewerkschaften geeinigt. Rund 6.000 Stellen entfallen auf Deutschland, wie das Unternehmen am Dienstagabend in Düsseldorf mitteilte. Damit sollen die Kosten bis 2015 auf 9,5 Milliarden Euro gesenkt und so mehr Spielraum für Investitionen geschaffen werden.

Der Konzern, der mit den Folgen des Atomausstiegs zu kämpfen hat, einigte sich mit den Gewerkschaften Verdi und IG BCE auf einen entsprechenden Tarifvertrag. Ein Stellenabbau in dieser Größenordnung war bereits seit Monaten geplant und ist damit nun besiegelt.

+++ Energiewende ist Herkulesaufgabe +++

+++ E.on meldet Massenentlassungen an +++

+++ E.on bei Partnersuche fündig geworden +++

E.on hatte im November vergangenen Jahres angekündigt, im Zuge seines Konzernumbaus am Standort Hannover in einem ersten Schritt rund 260 Arbeitsplätze zu streichen. Hannover werde aber in jedem Fall als Standort für die Erzeugungsparte und die IT erhalten bleiben. Wie viele Stellen hier nun genau gestrichen werden, ist unklar. Die E.on Kraftwerke GmbH in Hannover war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Vereinbarung sieht Vorruhestandsregelungen, Abfindungen, die Gründung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft sowie die Einrichtung einer Transfergesellschaft vor. Ziel sei es vor allem, die Mitarbeiter zu qualifizieren und in neue Beschäftigung zu bringen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis 2016.

E.on hat wegen des Atomausstiegs bis 2022 Verfassungsklage eingereicht und hofft auf Milliarden-Entschädigungen vom Bund. Nach der Katastrophe von Fukushima im März 2011 hatte Eon in Deutschland zwei ältere Atommeiler stilllegen lassen müssen. Die Klage in Karlsruhe richte sich ausdrücklich nicht gegen die Energiewende, hatte das Unternehmen betont. Der Energieriese plant Milliarden-Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. (dpa)