Die Bundesregierung ist grundsätzlich bereit, den angeschlagenen Autobauer Opel zu unterstützen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lud Firmenspitze und Betriebsrat für Montag zu einem Treffen ins Kanzleramt.

Washington. Die Regierung nehme sich "der Sache an", sagte Merkel am Sonnabend am Rande des Weltfinanzgipfels in Washington. Opel hat den Staat um eine Bürgschaft von einer Milliarde Euro gebeten. Der US-Mutterkonzern General Motors (GM) steckt in einer schweren Finanzkrise.

Auch Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sicherte den Beschäftigten der deutschen Autoindustrie Unterstützung zu. Der Außenminister lud - ebenfalls für Montag - die Gesamtbetriebsräte der Autohersteller zu einem Krisentreffen ins Auswärtige Amt ein. "Wir werden die Beschäftigten der Automobilindustrie nicht alleinlassen", sagte Steinmeier bei einem Landesparteitag der Thüringer SPD in Schleiz. "Wir werden um jeden Job kämpfen."

An dem Treffen im Kanzleramt sollten die Deutschland- und Europachefs von Opel sowie der Betriebsrat teilnehmen. Merkel sagte, die Regierung werde sich nun "Schritt für Schritt mit der Lage bei Opel vertraut machen und Lösungsmöglichkeiten suchen". Am Dienstag sollen Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) mit den Bundesländern über mögliche Hilfen sprechen.

Noch zuvor trifft sich Steinmeier am Montagabend im Auswärtigen Amt mit den Gesamtbetriebsräten. Mit am Tisch sollen Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und IG-Metall-Chef Berthold Huber sitzen. Beim Koalitionspartner CDU stieß das Treffen auf Kritik. Wenn sich Steinmeier "als SPD-Kanzlerkandidat mit den Gesamtbetriebsräten versammeln möchte, dann sollte er dies gefälligst in der SPD-Parteizentrale tun", sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. "Ein solches Treffen hat im Auswärtigen Amt nichts verloren!"