Die Bahn-Gewerkschaften hat der designierte Vorstandschef Rüdiger Grube schon einmal auf seiner Seite. Der Daimler-Manager habe zugesichert, die Bahn als Konzern zu erhalten und die Datenaffäre aufzuklären - auch deshalb wollen die Chefs von Transnet und GDBA ihm ihre Stimmen geben.

Berlin. Die Bahngewerkschaften unterstützen die Ernennung von Rüdiger Grube zum Chef der Deutschen Bahn. Nach einem Gespräch mit dem Daimler-Manager hätten die Führungsgremien der Gewerkschaften beschlossen, Grube ihre Stimme zu geben, sagte Transnet-Chef Alexander Kirchner am Montag in Berlin.

Der von der Bundesregierung für den Spitzenposten bei der Bahn vorgeschlagene Grube habe zugesichert, die Bahn als einheitlichen Konzern zu erhalten und die Datenaffäre bei der Bahn vollständig aufzuklären. GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel betonte, die Gewerkschaften trauten Grube den notwendigen Neuanfang zu.

Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche Grube als neuen Bahn-Chef vorgeschlagen. Der Daimler-Manager ist auch Verwaltungsratschef beim europäischen Rüstungs- und Raumfahrtkonzern EADS und gilt daher als erfahren mit Unternehmen, die unter politischem Einfluss stehen.

Der bisherige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn hatte am vergangenen Montag nach schwerer Kritik wegen der Datenaffäre seinen Rücktritt angeboten.